Schul/Kultur/Sozial-Ausschuss am 10.06.04
Wichtige Tagesordnungspunkte
1) Leitlinie zur Erstellung einer neuen Sporthalle
Eine Leitlinie
für die Zweifeldhalle an der Eigenherdschule wurde einstimmig
verabschiedet. Der Text war das Ergebnis eines mehrtägigen, zähen Ringens um
einen Kompromiss zwischen der Fraktionen der CDU/FDP, UBK/WIR, SPD und den
Grünen. Es ist ein großer Fortschritt, daß diese Leitlinie jetzt existiert. Sofern
sie in der nächsten Gemeindevertretung auch verabschiedet wird, hat die Verwaltung
dann eine verbindliche Handlungsanweisung für die nächste Planung.
Sehr positiv ist zu sehen, dass die neue Halle weder
über ein Parkdeck noch über eine große Tribüne verfügen wird. Wir konnten damit
unser Hauptanliegen durchsetzen. Außerdem wird der Bannwald von Parkplätzen
freigemacht und der ganze Bereich zwischen Schule und Sporthalle
verkehrsberuhigt.
Wir mussten naturgemäß einige Abstriche von unseren
Positionen machen, insbesondere:
- Er ist lediglich etwas wolkig die Rede von einer "verträglichen Nutzung für
Freizeit- und Vereinssport". Wir hätten gerne eine weitergehende Definition
gehabt.
- Die Kosten sind nicht definiert. Die ursprüngliche Obergrenze von
2.2 Millionen Euro wurde aufgeweicht.
- Schulleiter Bültermann konnte bis zu 5 Parkplätze zusätzlich durchsetzen.
Es werden zukünftig bis zu 34 sein. Wir hatten für 29 plädiert (15 schon
Existierende + Ersatz für die 14 alten Parkplätze im Bannwaldbereich)
Obwohl zufrieden mit der Tatsache, dass eine
Entscheidung gefällt wurde, sind wir noch etwas skeptisch in folgenden Punkten:
- Es gab im unmittelbaren Vorfeld des Beschlusses und in den letzten Wochen massive
Versuche, die Leitlinie aufzuweichen, so z.B. Versuche, die Festsetzung zu streichen, dass keine
Tribüne erstellt wird. Das erzeugt Unsicherheit und die
Befürchtung, dass weiter taktiert wird. Es wird zu wenig offen diskutiert, und
die Pläne einiger Fraktionen, insbesondere der SPD, sind nicht
völlig klar.
- Die Einigung ist außerhalb der Gemeindegremien in einem
interfraktionellen Gespräch erfolgt (von uns dabei: Angelika Scheib).
Dies scheint der Trend zu sein: in den Ausschüssen wird kaum mehr fachlich diskutiert. Unser
SKS-Ausschuss war bislang überhaupt nicht fachlich tätig sondern nur noch
Abstimmungsorgan. Das finde ich bedenklich (obwohl wir mitgemacht haben).
Solche Vorabsprachen sollten deshalb auf "Notfälle" beschränkt werden.
Wir
sind dem Ausschussvorsitzenden Herrn Beermann dankbar für die Koordination der
verschiedenen Interessen. Insbesondere ist auch das Engagement der Anwohner
positiv zu sehen, die ihre berechtigten Interessen konsequent eingebracht haben,
sich aber gleichzeitig für Kompromisse bereit erklärt haben.
2) Information der Verwaltung zur dritten Grundschule
Bedenkliche
Entwicklungen zeigen sich beim Bericht über die Vorbereitungen zu Errichtung
einer dritten Grundschule auf dem Seeberg. Die Verwaltung informierte darüber,
dass sie in Verhandlung mit Sirio (die für den Eigentümer Telekom tätig sind)
um die Modalitäten des Mietvertrages sind. Insbesondere wären u.a. noch der
Mietzins und die Anmietung von Schulhöfen zu klären. Außerdem würde die Option
diskutiert, das die internationale Schule das Haus 5 erwirbt und an die
Gemeinde für eine befristete Zeit weitervermietet.
Aus
zwei Gründen ist dies ein Problem:
- Auf der Sitzung des
SKS am 06.04.04 wurde der Errichtungsbeschluss mit Standort
Seeberg gefasst. Die Verwaltung hatte damals behauptet, dass schon ein
schriftliches Angebot über die Anmietung vorläge und den Eindruck
vermittelt, dass die Probleme gelöst werden könnten. Viele hatten damals
schon Bedenken, stimmten aber zu, da die SPD ihre Zustimmung an den
Standort Hochwald gekoppelt hatte. Jetzt zeigt sich, dass die Verwaltung einen
falschen Eindruck vermittelt hatte (um es freundlich auszudrücken) und
noch keinerlei Sicherheit herrscht. Wir werden anregen, dass
Überlegungen zu alternativen Standorten angestellt werden.
- Der
Errichtungsbeschluss der Gemeinde beinhaltete nicht, dass die
Schule nur für 5 Jahre geplant wird. Dieser Eindruck wird leider durch
Bemerkungen aus der Verwaltung aber auch von einigen Gemeindevertretern
geschürt. Wir fordern eine Planung, die einen Dauerbetrieb der Schule
ermöglicht. Man wird erst in einigen Jahren wissen, wie viele Grundschulzüge
Kleinmachnow braucht und, falls eine Reduktion nötig sein sollte, ob man
dann nicht die Steinweg- und Eigenherdschule entlastet, die sich jetzt zu
Mammutschulen entwickelt haben. Wir sehen von Seiten der Verwaltung ein
Taktieren in der Art, dass eine zeitliche Befristung der 3. Grundschule
durch die Hintertüre eingeführt wird.
Bericht: John Banhart, 10.06.2004