6. Sitzung des Kulturausschusses am 06.04.04

(Sondersitzung)


Wichtige Tagesordnungspunkte

1) Errichtungsbeschluss für eine dritte Grundschule

 

Zu beschließen war eine Vorlage der Verwaltung mit folgendem Inhalt:

 

Trotz des Jas zur neuen Schule wurden Bedenken von fast allen Fraktionen geäußert. Die Kostenschätzung für die Renovierung des alten Gebäudes (2 Mio. Euro) erschien sehr pauschal, die Schätzung der Betriebskosten ebenso. Unklar war auch, ob die Eigentümerin Telekom einen Mietvertrag für 5 Jahre schon schriftlich angeboten hat. Da die Verhandlungen mit der Telekom über die Nutzung des Seebergs noch nicht abgeschlossen sind fürchtete Singer (PDS) eine verschlechterte Verhandlungsposition der Gemeinde, eine Sorge, die ich teile. Unklarheit auch bei der Frage der Sportanlagen und des Schulhofes. Außer vagen Ideen hier keine Klarheit. Es war bei der Beschlussfassung allen klar, dass es sich hier um einen Schnellschuss handelt, der nur deshalb nötig ist, weil eine Indienststellung der Schule zum nächsten Jahr unbedingt nötig ist. Es rächt sich jetzt die Hinhaltetaktik des Bürgermeisters, der die Schule verhindern wollte.

 

Meinungsverschiedenheiten gab es nur bei einer Formulierungsnuance zum dritten Punkt. Soll die Errichtung einer Ganztagsschule schon verbindlich festgeschrieben werden oder soll vorher noch der Bedarf ermittelt werden? UBK/WIR stimmten hier mit der CDU/FDP und den Grünen für eine Formulierung, dass „nach Möglichkeit“ eine Ganztagesschule errichtet wird. Wir wollten nicht noch eine weitere Unbekannte in der schon unklaren Sachlage haben, sondern wenigstens diesen Punkt nochmals überdenken.


2) Errichtungsbeschluss für eine Sporthalle der Eigenherdschule

 

Auch hier gab es trotz der allgemeinen Übereinstimmung, dass eine neue Sporthalle gebraucht wird Meinungsverschiedenheiten. Bültermann (SPD) beantragte eine Änderung des Textes in der Weise, dass statt einer „Sporthalle“ eine „Zweifeldhalle“ gefordert wurde. Beermann und Nieter (CDU) argumentierten dagegen, dass wir wegen der mangelhaften Arbeit der Verwaltung in den letzten 6 Monaten dabei seien, das ganze Verfahren neu aufzurollen und daß dazu formell auch der Auftrag an die Verwaltung gehöre, sich mit allen Konzepten auseinanderzusetzen, auch mit solchen, die keine 2-Feld-Halle beinhalten (die Möglichkeit einer Einfeldhalle bei Weiternutzung der alten Halle ist theoretisch möglich). Da allerdings durch die laufenden Umbauarbeiten an der Eigenherdschule eine Alternative zur Zweifeldhalle kaum noch besteht, hatte diese Auseinandersetzung einen eher symbolischen Charakter. Das Misstrauen gegenüber Bültermann, der schon einmal versucht hatte, im Windschatten einer 2-Feld-Halle eine riesige Veranstaltungshalle durchzusetzen ( siehe Auszug aus einem Dokument der Verwaltung)  mag hier eine Rolle gespielt haben. Das massive Auftreten von Bültermann, der lauthals als Rektor „seine Halle“ forderte, erzeugte Unbehagen. Die Befangenheit von Bültermann in dieser Sache war kaum zu übersehen. Der Änderungsantrag von Bültermann wurde schliesslich von CDU/FDP, UBK/WIR und Grünen abgelehnt. Bültermann stimmte am Ende noch gegen den Errichtungsbeschluss für die Halle!, offensichtlich aus Frustration. Es zeigte sich wieder einmal deutlich, dass Bültermann mit seiner Mehrfachfunktion als Rektor, Fraktionsvorsitzender und Gemeindevertreter Probleme hat. Der Streit war eigentlich absurd, da niemand der Eigenherdschule ihre Sporthalle abstreitig macht. Es geht - wieder einmal - um Eitelkeiten.

 

Der endgültige Beschluss enthielt auch einen Passus, dass eine Einwohnerversammlung nach §17 GO abzuhalten ist, sobald die Planung der Verwaltung vorliegt. Wir halten es für wichtig, dass die Verwaltung mit den Betroffenen spricht und auch deren durchaus pfiffigen Alternativvorschläge ernst nimmt und nicht mit „geht nicht“ abwiegelt.


Bericht: John Banhart, 07.04.2004