Die Demo für sichere Schulwege fand in einem eher kleinen Rahmen statt, wohl wegen des
Termins am Samstagmorgen, der zu einer Konkurrenzsituation mit dem Einkaufen führte. Es war
trotzdem wichtig, öffentlich gezeigt zu haben, dass wir für dieses Anliegen einstehen.
Zwei Dinge haben mir nicht so gut gefallen:
An die Verkehrsinitiative: Sie fordern Tempo 30 für alle Nebenstrassen,
Tempo 50 für die restlichen Strassen. Nun sind wir einmal die Karl-Marx-Strasse
hinauf und runterspaziert und haben laut "Tempo 30 "gerufen. Leider haben wir es nur
für uns, nicht aber für die Bewohner der Karl-Marx-Strasse gefordert, die interessiert
am Gartentor standen. Irgendwie komisch und nicht sonderlich glaubwürdig, nicht?
Haben Sie das den Leuten erklärt? Und: warum sollen die Leute, die hier wohnen,
rücksichtsvoll durch unsere kleinen Strassen fahren, wenn wir ihnen das Recht auf
Verkehrsberuhigung streitig machen? Deshalb fordert WIR ja auch: flächendeckend
Tempo-30 auf ALLEN Strassen, damit Kleinmachnow einheitlich beruhigt wird und alle
Bürger etwas davon haben und motiviert sind mitmachen.
An die Gemeinde Kleinmachnow: vom Veranstalter der Demo habe ich erfahren,
dass eine Demonstration auf der Strasse wegen der zu erwartenden "Verkehrsbeeinträchtigung"
nicht genehmigt wurden. So mussten wir vom ODF-Platz zum Markt und wieder zurück auf
dem Fussweg demonstrieren, im tosenden Verkehr! So etwas habe ich noch nie erlebt.
In Berlin kann jede Demo, und sei es für noch so abseitige Forderungen, auf der
Strasse stattfinden und den Verkehr lahmlegen. Das ist nämlich ein demokratisches Recht.
Was für hoffnungslos rückständige Provinzbürokraten sitzen eigentlich bei uns im Amt und
entscheiden so einen Unsinn?
Autor: John Banhart (in der Mitte des Bildes)