Umweltausschuss 06.04.2004

Ein Kommentar von Kirsten Parmakerli

 

 

Schadensbegrenzung, statt Aufbruch zu neuen Ufern

 

Mit der  Absegnung des Verkehrskonzepts , eines Ergebnisses der Sonder- AG Verkehr, bestehend aus Mitgliedern des Umwelt und Verkehrsausschusses und des Bauausschusses wurde am die Sitzung Umweltausschusses beschlossen .

 

Das Konzept sieht im Wesentlichen Tempo 30 Zonen in den reinen Wohngebieten vor, die Hauptverkehrsadern  (siehe Maßnahmenkatalog) werden im Gegenzug mit einigen Querungshilfen bedacht. Ein großer Schritt für die Gemeindevertreter, ein kleiner Schritt für Kleinmachnow…

 

Das Konzept stellt  eine erhebliche Verbesserung der  derzeitigen, für  Fußgänger und Fahrradfahrer  unakzeptablen Vekehrssituation dar.

 

Gleichwohl  ist es eine verpasste Chance , hier eine grundlegende   Prägung Kleinmachnows als einen Ort mit naturnahen und besonders kinderfreundlichen Charakters herbeizuführen.

 

Diese  halbherzige  Haltung führte offensichtlich dazu, dass in einigen Straßen um jeden Meter Tempo 50 gerungen wurde, was beispielsweise bei derabschnittsweisen Tempo 30- Einführung in der Ernst-Thälmann –Straße der Fall ist. Hier wurde absurder  Weise der Bereich vor dem Kindergarten mit Tempo 50 bedacht , um  die Zumutungen  für die Autofahrer-Lobby in Grenzen zu halten. 

 

Gleichzeitig gab es Anregungen von Herrn Kremke (PDS)  doch noch mehr große Straßen von der Geißelung des Tempo 30 zu befreien, da sonst der nun entstehende, die Tempo 30 Zonen umfahrende Verkehr, von den wenigen verbleibenden Tempo 50 Straßen nicht mehr aufgenommen werden könne und wir somit alle im Stau enden würden. 

 

Der folgerichtige Umkehrschluss, die flächendeckende Tempo 30 Einführung, welche Umfahrungen vollkommen überflüssig macht, und ggfs. auch den Verzicht auf eine Verampelung des Ortes als positiven Nebeneffekt  mit sich bringen würde  war für einige Vertreter offensichtlich zuviel der Erkenntnis.

 

Gleichzeitig übt sich auch die Verwaltung in zauderlicher Haltung. Ihr Statement zum vorgeschlagenen Konzept :  Wir nehmen den in vielen Petitionen zum Ausdruck gebrachten Bürgerwillen sehr ernst, weisen aber schon jetzt vorsorglich darauf hin, dass er an vielen Punkten nicht  umsetzbar sein wird.  Zu hoffen ist, dass auf Verwaltungsebene zumindest der Wille zur Umsetzung vorhanden ist.

 

Ein  Feldversuch zur flächendeckenden  Einführung von Tempo 30, der  komplizierte Sonderlösungen im Einzelfall  überflüssig machen würde  und zudem die kostengünstigste Lösung wäre  scheint derzeit nicht mehrheitsfähig  zu sein.

 

Es bleibt ein Hoffnungssstreif am Horizont, alle Ausschussmitglieder waren sich einig darüber, dass man erst ganz am Anfang der Arbeit steht.

 

Ein bisschen mehr Mut neue Wege zu beschreiten  stünde ihnen gut an.