Ein Kommentar von Kirsten Parmakerli
Schadensbegrenzung, statt
Aufbruch zu neuen Ufern
Mit der Absegnung des Verkehrskonzepts , eines
Ergebnisses der Sonder- AG Verkehr, bestehend aus Mitgliedern des Umwelt und
Verkehrsausschusses und des Bauausschusses wurde am die Sitzung
Umweltausschusses beschlossen .
Das Konzept sieht im
Wesentlichen Tempo 30 Zonen in den reinen Wohngebieten vor, die
Hauptverkehrsadern (siehe
Maßnahmenkatalog) werden im Gegenzug mit einigen Querungshilfen bedacht. Ein
großer Schritt für die Gemeindevertreter, ein kleiner Schritt für Kleinmachnow…
Das Konzept stellt eine erhebliche Verbesserung der derzeitigen, für Fußgänger und Fahrradfahrer unakzeptablen Vekehrssituation
dar.
Gleichwohl ist es eine verpasste Chance , hier eine
grundlegende Prägung Kleinmachnows als
einen Ort mit naturnahen und besonders kinderfreundlichen Charakters
herbeizuführen.
Diese halbherzige
Haltung führte offensichtlich dazu, dass in einigen Straßen um jeden
Meter Tempo 50 gerungen wurde, was beispielsweise bei derabschnittsweisen
Tempo 30- Einführung in der Ernst-Thälmann –Straße der Fall ist. Hier wurde
absurder Weise der Bereich vor dem
Kindergarten mit Tempo 50 bedacht , um
die Zumutungen für die
Autofahrer-Lobby in Grenzen zu halten.
Gleichzeitig gab es
Anregungen von Herrn Kremke (PDS) doch noch mehr große Straßen von der
Geißelung des Tempo 30 zu befreien, da sonst der nun entstehende, die Tempo 30
Zonen umfahrende Verkehr, von den wenigen verbleibenden Tempo 50 Straßen nicht
mehr aufgenommen werden könne und wir somit alle im Stau enden würden.
Der folgerichtige
Umkehrschluss, die flächendeckende Tempo 30 Einführung, welche Umfahrungen
vollkommen überflüssig macht, und ggfs. auch den
Verzicht auf eine Verampelung des Ortes als positiven
Nebeneffekt mit sich bringen würde war für einige Vertreter offensichtlich
zuviel der Erkenntnis.
Gleichzeitig übt sich auch
die Verwaltung in zauderlicher Haltung. Ihr Statement
zum vorgeschlagenen Konzept : Wir nehmen
den in vielen Petitionen zum Ausdruck gebrachten Bürgerwillen sehr ernst,
weisen aber schon jetzt vorsorglich darauf hin, dass er an vielen Punkten
nicht umsetzbar sein wird. Zu hoffen ist, dass auf Verwaltungsebene
zumindest der Wille zur Umsetzung vorhanden ist.
Ein Feldversuch zur flächendeckenden Einführung von Tempo 30, der komplizierte Sonderlösungen im
Einzelfall überflüssig machen würde und zudem die kostengünstigste Lösung
wäre scheint derzeit nicht
mehrheitsfähig zu sein.
Es bleibt ein Hoffnungssstreif am Horizont, alle Ausschussmitglieder
waren sich einig darüber, dass man erst ganz am Anfang der Arbeit steht.
Ein bisschen mehr Mut neue
Wege zu beschreiten stünde ihnen gut an.