Sitzung des Hauptausschusses vom 8.11.04

Billigung der Vorplanung für die Eigenherd-Sporthalle

Der Vorentwurf von Architekt Kuhn war in 4 Ausschüssen vorbehandelt worden. 2 Ausschüsse hatten ihm zugestimmt, 2 hatten keine Zustimmung gegeben und weitere Präzisierungen verlangt. Die verschiedenen Stimmen sollten heute zusammengefasst werden. Für Kritik hatte v.a. eine Studie der Kommunalkonsult (BKC) gesorgt, die besagte, dass sich für die angesetzten 2.2 Millionen keine Turnhalle nach Kuhns Vorstellungen bauen lässt (siehe Presse). Zum Eklat kam es dann, als ich bemerkte, dass die Beschlussvorlage keinerlei Dokumente von Kommunalkonsult enthielt sondern nur Papiere, die die Pläne von Blasig unterstützen. Lediglich die Mitglieder des Kulturausschusses hatten die BKC-Studie vorliegen. Ich wertete dies als einen dreisten Versuch, den Hauptausschuss zu manipulieren. Andere Mitglieder gaben mir in der Sache recht, als sie die fehlenden Unterlagen kritisierten. Blasig reagierte auf meine Vorhaltungen hilflos, redete gar davon, er wäre nicht beauftragt worden, diese Unterlagen vorzulegen, Bültermann (SPD) zog das resignierende Fazit, die Diskussion wäre ihm peinlich und ich wäre offensichtlich "nicht einzufangen". Davon abgesehen, das das ein grosses Kompliment ist, da das die Wähler von von uns erwarten, fand ich es peinlich, dass Teile der SPD es schlucken, dass sie von Blasig nur mit ihm genehmen Informationen versorgt werden. In der Sache ging es dann hin und her. Blasig und Bültermann versuchten die BKC-Studie herunterzuspielen, CDU und ich drückten ihr starkes Unbehagen aus. Das Dilemma: ein korrektes Vorgehen würde die Fertigstellung der Halle verzögern, was politisch kaum vermittelbar ist. Ein Fortschreiten auf Blasigs Linie bringt dagegen möglicherweise enorme Mehrkosten für die Gemeinde mit sich. Grüne und PDS lehnen die Planungen ab, da von ihnen eine Tiefgarage favorisiert wird. Schliesslich wurde der Antrag mit 6 Ja, 3 Enthaltungen, 2 Nein in die Gemeindevertretung überwiesen.

Hornbach-Baumarkt

Ein brisantes Thema war wieder einmal "HORNBACH". Eigentlich lässt die Landesplanung von Brandenburg keine Ansiedlung eines grossen Baumarktes in Kleinmachnow zu. Blasig und Teile der Gemeindevertretung möchten aber Hornbach erlauben, einen grossen Baumarkt auf 56000 m2 Grund zu errichten um aus den Erlösen die Schulden teilweise zu decken, die für das 13 Millionen Euro teure Rathaus entstanden sind. Deshalb soll ein "Zielabweichungsverfahren" beantragt werden, das den Baumarkt doch noch ermöglichen würde. Die Fronten waren schnell klar: Blasig, PDS und der grosse Teil der SPD sind dafür, die CDU zweifelnd, die FDP und WIR dagegen. Ausnahme bei der SPD: Unser Landtagsabgeordneter Klocksin war dagegen, sehr überraschend: die Grünen stimmten für den Baumarkt, was wir völlig unverständlich finden! Eine Mehrheit von 6:5 stimmte schliesslich für die Weiterverfolgung des Verfahrens.

Pro Hornbach: Blasig, Bültermann, Schirmer (alle SPD), Kreemke (PDS), Kleemann, Hille (Grüne)
gegen Hornbach: Beermann (CDU), Krüger (CDU), Kimpfel (FDP), Klocksin (SPD), Banhart (WIR)

Warum sind eigentlich gegen Hornbach?

Die Hauptargumente der Baumarktbefürworter sind: Arbeitsplätze, Gewerbesteuereinnahmen und die 10 Millionen, die man von Hornbach kassieren möchte. Wir sagen dazu:

sagen daher NEIN ZU HORNBACH und appelieren an das grüne Gewissen der Grünen (sofern vorhanden), sich umzuentscheiden.

J. Banhart, 9.11.04