8. Sitzung der Gemeindevertretung am
24.06.04
Wichtige Tagesordnungspunkte
1.
Bürgerfragestunde
2.
Leitlinie für
die Sporthalle an der Eigenherdschule
3.
Stopp des Bebauungsplan-Änderungsverfahrens Rudolf-Breitscheid-Str.
23-25 („Gesundheitszentrum“ von Dr. Loelke)
4.
Unsere Anfragen
an die Verwaltung
Die
Frage eines Bürgers war besonders brisant: Herr Templin verwies auf die
Befangenheit von Herrn Bültermann (SPD) in Sachen „Sporthalle
Eigenherdschule“ und fragte, warum die Gemeindevertretung diese nicht
feststelle. Die Erklärungen des Vorsitzenden Nitzsche
(SPD), warum keine Befangenheit vorliege, zeigten, daß ihm die Rechtslage
entweder unbekannt ist oder, eher wahrscheinlich, ignoriert wird. Die PDS
beeilte sich sofort, ihre Solidarität mit Bültermann
zu bekunden, ohne die Sachlage geprüft zu haben, wohl in der Hoffnung, daß die
SPD ihr das danken würde. Dr. Scharp (SPD) wartete mit
dem ulkigen Argument auf, daß man alle Gemeindevertreter, die Eltern von
Schulkindern sind, ausschließen müsse, wenn der Rektor für befangen befunden
würde.
Wir
wollten uns nicht äußern, um die anstehende Verabschiedung der Leitlinie nicht
zu gefährden. Unsere Position: natürlich ist Bültermann
nicht berechtigt, in dieser Sache mitzuarbeiten. Solange die SPD aber in
vernünftiger, sachorientierter Weise am Verfahren beteiligt (was sie z.Zt. tut) werden wir nicht aktiv werden.
Einige
Bürger äußerten sich zum geplanten „Gesundheitszentrum“ in der R. Breitscheidt-Str. Siehe 3)
Es
galt, die in den verschiedenen Ausschüssen bereits beschlossene Leitline zu verabschieden. UBK/WIR, CDU/FDP, SPD und Grüne
hatten sich auf einen Kompromiß geeinigt. Die PDS war an diesem Kompromiß nicht
beteiligt worden und versuchte deshalb erfolglos, Änderungen durchzusetzen. Die
Leitlinie passierte daraufhin mit großer Mehrheit die Gemeindevertretung.
Wie geht es weiter? jetzt ist die Verwaltung am Zug: sie muß die
Leitlinie in eine konkrete Planung umsetzen. Die Gemeindevertretung wird dies
genau beobachten.
Interessant
das Verhalten der PDS in der Diskussion: Herr Warnick
beschwerte sich darüber, daß die PDS von der CDU ausgegrenzt worden sei, sprach
gar von „Kungelei“ bei der Einigung der 4 Fraktionen. Da die PDS in
den vergangenen Jahren bei allen Kungeleien im Ort stets dabei war, mutete dies
etwas seltsam an. Offensichtlich war man frustriert darüber, daß die PDS nicht gebraucht
wurde.
Wahr
ist vielmehr: die Meinungen waren zuletzt so divergent, daß eine Einigung in
den vier Ausschüssen nicht mehr möglich war. Eine Einigung in einem
interfraktionellen Spitzengespräch war deshalb die einzige Lösung. Wir sehen
dies auch mit gemischten Gefühlen, da die Öffentlichkeit über
Entscheidungsprozesse informiert werden muß. Dies war aber sicher nicht die
Sorge der PDS.
Die
PDS wurde nach Aussage der CDU nicht ausgeschlossen. Offensichtlich bestand
aber bei allen Fraktionen kein Bedürfnis danach, sich das Leben in den
Verhandlungen mit dieser Neinsagerpartei schwer zu machen. Daß Herr Warnick bei der
Bürgerversammlung in der Eigenherdschule öffentlich die Meinung vertreten
hatte, die illegale Beauftragung eines Architekten ohne Errichtungsbeschluß 2
Tage vor der letzten Kommunalwahl sei nötig gewesen um die neue Gemeindevertretung
vor vollendete Tatsachen zu stellen, wird wohl auch nicht das Bedürfnis geweckt
haben, mit der PDS zu verhandeln. Daß die PDS jetzt eine Ausgrenzungsgeschichte
in die Welt setzt liegt wohl daran, daß man die eigene Wählerschaft mangels sachlicher
Themen nur noch mit einem solchen Verfolgungsmärchen zu mobilisieren können
glaubt.
Warnick war sich auch nicht zu schade, den Anwohnern zu
unterstellen, die Gemeindevertretung erpressen zu wollen, indem sie damit
drohen, die Einhaltung der Gesetzte notfalls gerichtlich durchsetzen zu wollen.
Auch der an uns gerichtete Vorwurf, wir würden jede außerschulische Nutzung der
Sporthalle ablehnen – dem wir schon mehrmals widersprochen haben –
kam wieder mal zur Sprache.
Stopp des Bebauungsplan-Änderungsverfahrens Rudolf-Breitscheid-Str. („Gesundheitszentrum Dr. Loelke“)
Mit
großer Mehrheit wurde ein Antrag der Grünen angenommen, das von der alten
Gemeindevertretung genehmigte Einleitungsverfahren zu stoppen, das zum Ziel
gehabt hätte, in der Rudolf-Breitscheid-Str. ein
riesiges Ärztehaus mit Tiefgarage, unterirdischem Schwimmbad etc. zu schaffen.
Damit nimmt (hoffentlich) eine äußerst unappetitliche Affäre ihr Ende, die eine
Geschichte von politischer Gefälligkeit (Dr. Loelke
war damals Gemeindevertreterin der Lokalunion), illegalen Baumaßnahmen und
Einschüchterung war.
Unsere
Anfragen an die Verwaltung
WIR
fragten Bürgermeister Blasig:
Bericht: John Banhart, 25.06.2004