Pressemitteilung
WIR fordert Mietzinssenkung
für neues Kinderhaus in der Rudolf-Breitscheid-Strasse
Die
Wählervereinigung „WIR für Kleinmachnow“ fordert trotz der bereits
unterschriebenen Verträge eine Neuverhandlung des Mietvertrages über das neue
Kinderhaus in der Rudolf-Breitscheid-Strasse zwischen der Gemeinnützigen
Wohnungsgesellschaft Kleinmachnow GmbH (GeWoG) und dem Kita-Verbund
Kleinmachnow. Der Mietzins und die Laufzeit des Vertrages muß reduziert werden.
Die
von der Gemeindevertretung am 27.11.2003 geforderte Offenlegung der
Wirtschaftlichkeitsberechnung durch die GeWoG hat auf der Sitzung des
Finanzausschusses der Gemeinde am 5. Januar 2004 zu einer Diskussion geführt.
Statt die bestehende Kalkulationsgrundlage der GeWoG zu bestätigen, wurden
weitere Fragen aufgeworfen. Zudem wurde der Verdacht weiter erhärtet, daß der
Kita-Verbund für die gesamte Mietdauer eine zu hohe Miete zahlen muß, die mit
ca. 9 Euro/m2 viel höher ist als bei anderen Kitas üblich (ca. 4
Euro/m2) und zudem auf 15 Jahre festgelegt ist. Dies bedeutet eine
unnötig hohe Belastung der Gemeinde, die mittelfristig über steigende
Kita-Gebühren auf die Eltern umgewälzt werden wird.
WIR
kritisiert den stark vereinfachenden Charakter des Finanzierungsplanes der
GeWoG und einige falsche Berechnungen. Beispielsweise sind die Zinsen aus der
Kreditfinanzierung - auf die Gesamtlaufzeit bezogen - um circa 22.000 Euro pro
Jahr zu hoch angesetzt. Das alleine führt schon zu einer Mieterhöhung von etwa
1,40 Euro/qm. In der Diskussion entgegnete der GeWoG-Vertreter, dass der Ansatz
der ersten Zinsrate für die Gesamtlaufzeit branchentypisch sei. Weiterhin werde
ein Teilkredit bereits nach zwei Jahren vollständig getilgt. Dieses Argument
entpuppte sich als Eigentor der GeWoG, denn diese kurzfristige Tilgung macht
die Berechnung allein der Kapitalkosten noch fragwürdiger. WIR bezweifelt auch
die Angabe der GeWoG, dass die vertraglich vereinbarte Mietdauer von 15 Jahren
von der kreditgebenden Bank gefordert wurde. Die Festzinsbindung des Kredits ist
nämlich kürzer (10 Jahre), womit die lange Frist aus Bankensicht keinen Sinn
macht. Die GeWoG geht damit ab 2014 bewusst ein Zinsänderungsrisiko ein. Der
Kredit selbst muss länger getilgt werden, so dass ab 2018 der GeWoG zusätzlich
ein Liquiditätsrisiko entsteht.
WIR
sieht mit Sorge die zu hohen Flüsse von Geld und Vermögen von der Gemeinde zur
GeWoG, für die dieser Fall typisch ist. Erst im Dezember 2003 wurden der GeWoG
Gemeindegrundstücke im Wert von ca. 4 Millionen Euro übertragen, im neuen
Haushaltsplan ist eine Zuweisung von 1.5 Millionen Euro für Projekte im neuen
Ortszentrum geplant. WIR argwöhnt, dass die hausgemachten Probleme der GeWoG
durch starken Personalaufbau und fehlgeschlagene Projekte (z.B. die erfolglose
Vermarktung von Mietwohnungen in der Förster-Funke-Allee) stillschweigend auf
die Gemeinde abgewälzt werden sollen.
Lothar
Jerzembek
Finanzpolitischer Sprecher von WIR