Der Artikel des Gemeindevertreters Warnick aus Kleinmachnow vom 17.11.04 reizt zum Widerspruch. Erstaunlich, wie man sich die Wirklichkeit so zurechtbiegen kann. 14 Jahre lang war Kleinmachnow also in der Hand gütig regierender Menschen. Jetzt, mit dem Einzug neuer Gruppen in das Gemeindeparlament - überwiegend aus dem Westen zugezogene Neubürger - ändert sich alles, sieht Warnick das Ende der Idylle gekommen. Merkwürdig nur, dass die meisten Bürger das anders gesehen haben. Sie fanden den Filz einer kleinen Gruppe von Lokalpolitikern, die in Kleinmachnow 14 Jahre lang den Ton angegeben haben - und zu denen auch Warnick gehörte - anscheinend gar nicht so attraktiv. Sonst hätte eine Wählergruppen wie "WIR für Kleinmachnow", die sich 6 Wochen vor der Wahl erst gebildet hatte, nicht auf Anhieb 6.5% der Stimmen bekommen und Warnicks PDS nicht stark an Stimmen verloren.
Die Entscheidung zum Bau der dritten Grundschule wurde im Februar 2004 von der Gemeindevertretung mit 19 gegen 4 (PDS-Stimmen, u.a. von Warnick) getroffen. Ich verstehe den Frust eines Mannes, der hier jahrelang etwas zu sagen hatte darüber, daß seine Ansichten plötzlich nicht mehr mehrheitsfähig sind. Man sollte dann aber schon mehr Argumente haben als "zwischen den Zeilen" irgend etwas in den Bewilligungsbescheid des Ministeriums hinein zu interpretieren oder "hinter vorgehaltener Hand" angeblich vorgebrachte Stimmungen zu bemühen.
Zur Turnhalle an der Eigenherdschule: Bürgermeister Blasig hatte ein paar Tage vor der Kommunalwahl 2003 im Hauptausschuss noch den Auftrag zur Planung der Turnhalle gegeben, ohne dass überhaupt ein Errichtungsbeschluss vorhanden war. Die Planung stand zudem im Widerspruch zum gemeindeeigenen Bebauungsplan. Warnick hat in eigentümlicher Offenheit zugegeben, dass dies geschehen sei, um die neuen Gemeindevertreter nach der Wahl vor vollendete Tatsachen zu stellen. Dummerweise hätten die Anwohner diesen Schwarzbau vor Gericht gestoppt und wir hätten noch nächstes Jahr keine Turnhalle. Die neuen Gemeindevertreter, die Warnick so kritisiert, haben eben das verhindert. Dies zum Thema "Schilda in Kleinmachnow".
Warnick setzt sich vehement für den Hornbach Baumarkt ein. Was er veschweigt: Bürgermeister Blasig braucht das Geld vor allem um die Schulden für sein neues Rathaus zu bezahlen, was mit rund 10 Millionen Euro ein Mehrfaches dessen verschlungen hat, das die von Warnick bekämpfte 3. Grundschule kosten wird. Das umstrittene Rathaus hat übrigens die Bürger bei der letzten Wahl gegen die damaligen Gemeindevertreter aufgebracht. Millionen für die Verwaltung, riesige Entwicklungsprojekte für Unternehmen, dagegen Geiz, wenn es um die Belange von Familien geht: das kam nicht gut an und hat die von Warnick so angegriffenen "Neuen" erst stark gemacht.
John Banhart
Gemeindevetreter Kleinmachnow