PNN 2.5.14

Kampf gegen den Eichenspinner Nabu klagt gegen den Einsatz von Dipel ES

Teltow/Schwielwosee/Potsdam - Während auf den Landes- und Bundesstraßen seit zwei Wochen die hungrigen Raupen des Eichenprozessionsspinners mit Dipel ES bekämpft werden, beginnen am Montag auch Teltow, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Schwielowsee mit Sprühaktionen. In der Region Teltow wird auf das Mittel „Neem Protect“ gesetzt, in Schwielowsee auf „Dipel ES“. Beide Mittel sind im ökologischen Landbau zugelassen und werden vom Boden besprüht. Der Nabu sieht besonders den Einsatz in Schwielowsee skeptisch.

In Schwielowsee erfolgt die Bekämpfung in den befallenen Ortsbereichen zwischen Montag und Mittwoch. Gleichzeitig soll, je nach Wetterlage, auch die Landesforst die Waldbereiche von der Luft aus besprüht werden. Derweil will der Naturschutzbund (Nabu) die Sprühaktionen in Brandenburg gerichtlich stoppen. Es geht um den Einsatz der Biozide „Dipel ES“, „Dimilin“ und „Karate“. Der Nabu will gegen die vom Land und den Kreisen hierfür erlassenen Allgemeinverfügungen vorgehen. Hauptkritik ist, dass die Naturschutzverbände am Erlassverfahren nicht beteiligt wurden. Durch die massiven Gifteinsätze könnten laut den Naturschützern bis zu 214 Schmetterlingsarten betroffen sein. Beim in Teltow verwendeten Wirkstoff „Neem Protect“ könne man sich laut Nabu sicherer sein, dass es keine langfristigen Folgen für die Natur gibt.

In Teltow sollen 440 Eichen mit Neem behandelt werden. Begonnen wird am 5. Mai um 7 Uhr mit dem Areal der Grundschule Ruhlsdorf und den Kitas am Anne-Frank-Weg, dann in der Bahnhofstraße, Dorfstraße, Edelweißstraße, Elsterstraße und Gunterstraße. Auch Anwohner in der Güterfelder Straße, Händelstraße, Krahnertsiedlung, Richard-Wagner- Straße, Schumannstraße, im Waldweg sowie in der Sputendorfer Straße sollen Türen und Fenster geschlossen halten.

In Stahnsdorf werden 120 Eichen besprüht, darunter Bäume auf dem Gelände von Kitas und Grundschule sowie auf einem Spielplatz. Der Einsatz soll Montagnachmittag erfolgen. In Kleinmachnow ist an Kitas und Schulen der Einsatz schon am Wochenende geplant. es/hkx/dpa