PNN 24.4.14
Kleinmachnow - Der Betrieb der Förderschule für Kinder mit Lernschwächen am Schleusenweg in Kleinmachnow soll aufrechterhalten werden. Das geht aus einem Antrag der Fraktionen SPD, CDU, FBB und FDP hervor, über den die Mitglieder des Kreistages in ihrer Sitzung am heutigen Donnerstag abstimmen sollen. Zudem soll das Landratsamt prüfen, wie der Schulstandort in Zukunft weiterentwickelt werden kann – unter anderem auch in Zusammenarbeit mit freien Trägern wie dem Oberlinhaus.
Wie berichtet ist es um die Förderschulen im gesamten Landkreis nicht gut bestellt. Einer Studie nach könnte der Kreis bis zu 1,2 Millionen Euro jährlich einsparen, wenn alle Förderschulen geschlossen und die Schüler in Regelschulen untergebracht werden. So sieht es die Inklusion vor. Das könnte auch die Förderschule „Am Schleusenweg“ treffen: Seit das Oberlinhaus ein Angebot zur Übernahme der Schule zurückgezogen hat, ist die Zukunft des Hauses unsicher.
Laut aktuellem Antrag könnten künftig nicht nur Schüler mit Lernschwächen, sondern auch mit körperlichen, geistigen oder sozialen Behinderungen bzw. Autismus an der Schule lernen. Der Kreis soll prüfen, was machbar ist, sagte die SPD-Politikerin Susanne Melior den PNN. Langfristig müssten die Schüler jedoch an Regelschulen integriert werden, so wie es die Inklusion vorsehe.
Das sieht der Kleinmachnower CDU-Politiker Ludwig Burkardt derzeit anders. Er fordert ein Bekenntnis zum Förderschulstandort. „Wir werden langfristig eine Schule für Kinder mit Lernschwächen brauchen.“ Die Umsetzung der Inklusion lasse noch auf sich warten, im Land fehlt es dazu an Geld und Lehrern. „Es gibt keinen Grund, zu sagen, die Schule brauchen wir nicht mehr“, so Burkardt. Die CDU will den Landrat auffordern, unverzüglich in die Förderschule am Schleusenweg zu investieren. Zwar hatte der Kreis zuletzt 370 000 Euro gezahlt, um mit Umbauten die Brandschutzauflagen zu erfüllen, doch das reiche nicht. „Es geht darum, dass Schule in einen zumutbaren Zustand versetzt wird“, so Burkardt. Tobias Reichelt