PNN 23.4.14

Freibad Kleinmachnow Anbaden vor dem Umbau

von Tobias Reichelt

Am 1. Mai wird im Kleinmachnower Freibad „Kiebitzberge“ die letzte Saison vor der Sanierung gestartet

Kleinmachnow - Der Rasen ist gedüngt, die Hecken sind geschnitten und azurblaues Wasser füllt die geputzten Becken des Kleinmachnower Freibades. Pünktlich zum Beginn der neuen Badesaison am 1. Mai sind die alten Becken, Gebäude und Wege auf dem Gelände an den Kiebitzbergen noch einmal auf Hochglanz gebracht worden. Es ist die letzte Saison, bevor im Herbst mit dem millionenschweren Umbau des 1976 erbauten Bades begonnen wird. Eine moderne Sauna mit Bar und Garten sowie eine Eisbahn auf der Liegewiese sollen dann auch im Winter Besucher locken. Das sagte Freibad-Geschäftsführer Markus Schmidt. Er wünscht sich zudem für kommende Sommer, das Bad an heißen Tagen länger öffnen zu können.

„Wir müssen für das Bad mehr Geld generieren“, sagt Schmidt den PNN. So könnten die finanziellen Zuschüsse der Kommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf eines Tages sinken. Daran ist momentan nicht zu denken. Obwohl das Freibad im vergangenen Jahr mit knapp 90 000 Besuchern einen Rekord verbuchen konnte, wurden keine schwarze Zahlen geschrieben. „Ich möchte gerne 100 000 Besucher haben“, sagt Schmidt.

Dafür werden die drei Kommunen als Badbetreiber in den kommenden knapp drei Jahren insgesamt rund 5 bis 6 Millionen Euro investieren. Begonnen werden soll im Herbst mit dem Umbau der Toiletten und Umkleiden auf dem Gelände. Sie sollen künftig wie das gesamte Gelände barrierefrei werden. Dafür wird das gesamte Sanitärgebäude entkernt und darin neue Duschen, Toiletten, Umkleidekabinen sowie Schließfächer installiert. Der Zaun zum Freibad wird an der Fontanestraße zurückgesetzt, um dort Platz für neue Fahrradständer zu schaffen. Auch die zum Teil holprigen Wege auf dem Gelände sollen erneuert werden. Loslegen werden die Arbeiter nach Ende der Badesaison am 19. September.

Bis zum Frühjahr 2015 wird dann auch eine neue Sauna eröffnen, sagt Schmidt. Künftig sollen darin bis zu 50 Gäste schwitzen. Dafür wird ein Haus, das bislang als Lager dient, entkernt. Damit soll Platz für eine Feucht- sowie für eine Trockensauna geschaffen werden. Ruhe sollen die saunierenden Erholungssuchenden zudem an einem Kamin im Haus, auf Infrarotsitzen, an der Bar oder im neuen Saunagarten finden. Während der Badesaison können Besucher von dort aus zudem auch eine Abkühlung im Schwimmerbecken suchen – oder sich unter die geplanten Schwallduschen bzw. in einen Eisbrunnen wagen.

Gebaut werden soll immer zwischen den Badezeiten, sodass Badegäste in der Saison von den Arbeiten unberührt bleiben, sagt Schmidt. Das gilt auch für die geplante Erneuerung des Nichtschwimmerbeckens im Winter 2015/16 sowie für das Schwimmerbecken im Winter 2016/17. In beiden Becken sollen die für Frostschäden anfälligen Fliesen komplett gegen Edelstahl getauscht werden.

Um dem jährlichen Verkehrschaos auf den schmalen Straßen rund um das Freibad Herr zu werden, werde zudem über den Bau eines Parkdecks an der Rammrathbrücke nachgedacht, sagte Schmidt. „Ich wünsche mir auch, das Bad an Sommertagen länger öffnen zu können.“ Bislang ist laut Betriebsgenehmigung jeden Tag um 19 Uhr Schluss. Das reicht den meisten Gästen im Sommer nicht.

Einen weiteren Wunsch hat Schmidt mit Blick auf die in einer Woche anstehende Eröffnung der Badesaison: „Ich wünsche mir 20 Grad Wassertemperatur.“ Das wäre ausreichend für einen Sprung ins erfrischende Nass – nicht nur für ihn, sondern auch für die drei eingeladenen Bürgermeister der Region Teltow. „Mal schauen, wer sich von den drei Herren ins Wasser wagt“, sagt Schmidt. „Ich würde den Anfang machen, das ist kein Problem.“

Derzeit können im Wasser nur 14 Grad gemessen werden. Wer will, kann sich die aktuellen Werte auf der neuen Internetseite des Bades anschauen. Um die Temperatur zu steigern, wurde die Solaranlage inzwischen eingeschaltet.

Die mögliche Mutprobe der Bürgermeister zum Saisonstart findet am 1. Mai um 10 Uhr statt. Bereits ab 9 Uhr können es Gäste den Bürgermeistern vormachen. Für alle gilt an diesem Tag der Eintrittspreis von einem Euro.

www.freibadkiebitzberge.de

 



HINTERGRUND

Baden in Mittelmark

Die Sonne lacht, die Sonne lockt. Anders als im Frühling vor einem Jahr, lässt das warme Wetter die Frei- und Strandbadbetreiber in Potsdam-Mittelmark in diesen Tagen nicht im Stich. Bereits seit Mitte März können Gäste angesichts der hohen Temperaturen das Wasser und den Strand am Schwielowsee im Seebad Caputh genießen. Wer wollte, konnte am Osterwochenende zudem schon eine Zehenspitze in den Plessower See bei Werder (Havel) stecken. Strandbadbetreiber Mario Müller hatte da schon probeweise geöffnet. Richtig los geht es bei ihm um den 15. Mai, je nach Wetterlage, sagte Müller. Bis dahin sollen auf dem Gelände noch drei neue hölzerne Umkleidekabinen entstehen. Fleißig sind auch die Mitarbeiter des Freibades in Beelitz. Dort sind die Liegewiesen bereits gemäht und die Fliesen in den Becken frisch verfugt. Auch der Beckenrand wurde erneuert. Vorraussichtlich soll es dort Mitte Mai losgehen, sagte Stadtsprecher Thomas Lähns. (tor)