PNN 22.3.2014

Umbau am Sportpark Teltows Reha-Zentrum will nach Kleinmachnow

von Tobias Reichelt

Kleinmachnow - Nie wieder Kegeln, nie wieder Bowling im Sportpark Kleinmachnow. Die Gemeindevertreter haben in ihrer Sitzung am Donnerstagabend den Weg für den Umbau der Einrichtung zu einer Reha-Tagesklinik mit kleinem Hallenbad frei gemacht. Mehrheitlich stimmten sie einer Bebauungsplanänderung zu. Zum Ende des Jahres sollen die Arbeiten an den Kiebitzbergen beginnen. Das sagte Matthias Paul, Besitzer des Sportparks, den PNN. In der Einrichtung soll ab dem Jahr 2016 das Teltower Reha-Zentrum zu finden sein. Das ist bislang noch in der Teltower Altstadt untergebracht.

Vom Umbau am Sportpark nicht betroffen sollen die Tennishalle sowie die Squash- und Badmintonfelder sein, sagte Paul. Um Platz für die Reha zu schaffen, werden Bowling- und Kegelbahn allerdings zum Ende des Jahres geschlossen. Beides passe nicht in das neue Konzept als Zentrum für Reha-Sport und Wellness. „Der Sportpark in jetziger Form ist nicht konkurrenzfähig“, so Paul. Geplant ist deshalb der Bau eines 10 mal 15 Meter großen Hallenbeckens sowie neuer Außensaunen. Das Fitnessstudio soll im Erdgeschoss neu eingerichtet werden. Das Restaurant wird zu einem Bistro schrumpfen.

Lars Weber, Geschäftsführer des Reha-Zentrums Teltow, sprach von einer großen Chance. Wie berichtet ist er seit fünf Jahren auf der Suche nach einer neuen Bleibe. Die Räume in der Teltower Altstadt bieten ihm zu wenig Platz. Im Kleinmachnower Sportpark wird das Reha-Zentrum eine Fläche von rund 1800 Quadratmetern zur Verfügung haben, zusätzlich die Fläche des Bewegungsbeckens mit angeschlossenen Räumen. In Teltow sind es lediglich 1400 Quadratmeter – ohne Bewegungsbecken.

Wie teuer der Umbau in Kleinmachnow wird, sei noch nicht abzusehen. Das Reha-Zentrum und der Sportparkbesitzer Paul wollen gemeinsam investieren. Im vergangenem Jahr sei das Haus an Paul verkauft worden. Allerdings läuft noch bis September ein Pachtvertrag mit dem bisherigen Betreiber, Uwe Sommer.

Erst vor sieben Jahren hatte Sommer den Sportpark übernommen – zu einem Zeitpunkt, als die damalige Sportforum GmbH als Eigentümerin in die Insolvenz gegangen war. Schon damals wurden Millionen in einen Umbau investiert.

In der Gemeindevertretung gab es unterschiedliche Meinungen zum erneuten Umbau und zur Änderung des Bebauungsplans – auch weil damit die geplante Sanierung des nahen Freibades Kiebitzberge aufs Spiel gesetzt werden könnte. Wie berichtet hatten Anwohner gegen den alten Plan für das Gebiet rund um Sportpark und Freibad mit Erfolg geklagt, weil dem Plan keine Verkehrsuntersuchung zugrunde lag. Die wurde nun nachgeholt, könnte aber angesichts der erneuten Nutzungsänderung hinfällig sein.

„Das könnte Anlass für neue Klagen sein“, sagte SPD-Politiker Jens Klocksin. Auch Roland Templin (BiK) warnte vor Verzögerungen bei der Sanierung des Freibades. Bürgermeister Michael Grubert (SPD) sowie Vertreter von CDU und Linke sehen die Gefahr nicht. Man werde das Bebauungsplanverfahren ordnungsgemäß und schnell zu Ende führen, sagte Bürgermeister Grubert.

Enttäuscht sind indes die Kegelvereine. „Für uns bedeutet der Umbau das Aus“, so Jens Siedentopf von „Fortuna Teltow“. Gemeinsam mit den Keglern von „Blau-Weiß Kleinmachnow“ und der „SG Saarmund“ teilen sie sich die Bahnen im Sportpark. Werden sie geschlossen, seien Ausweichbahnen nur in Michendorf, Potsdam und Berlin zu finden – zu weit weg für die Sportler. Tobias Reichelt