PNN 15.3.2014

Abitur an der Oberschule

In Teltow könnte die Mühlendorf-Schule bald zur Gesamtschule umgewandelt werden

Teltow - Für viele Eltern und Kinder in Teltow war die Mühlendorf-Oberschule bislang nur zweite Wahl. Um das Image aufzupolieren, sollen die Schüler nun auch dort künftig das Abitur ablegen können. Das geht aus einem Antrag der Teltower CDU hervor, der am Montag im Sozialausschuss diskutiert werden soll. Demnach könnte die Oberschule in eine Gesamtschule umgewandelt werden.

„Die Oberschule ohne gymnasiale Oberstufe erscheint vielen Eltern als wenig geeignet, die beruflichen Chancen ihrer Kinder zu gewährleisten“, heißt es im CDU-Antrag. Eine Gesamtschule mit Möglichkeit zum Abitur und beruflich orientiertem Angebot könnte als attraktive Alternative gelten. Zudem sei die Auswahl an Abiturmöglichkeiten abseits der Gymnasien in der Region gering: Das Teltower Oberstufenzentrum bietet keine solche Möglichkeit, lediglich die Gorki-Gesamtschule in Kleinmachnow.

Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) sagte gegenüber den PNN, dass es Überlegungen zur Umwandlung der Oberschule auch im Rathaus gibt. „Wir tendieren dazu, das Schulangebot in der Stadt zu erweitern.“ Gespräche mit Landkreis und Schulamt seien geführt worden. „Wir wollen das Thema noch in diesem Jahr zu einem Ergebnis führen.“

Klar sei, dass eine Umwandlung Zeit und Geld benötigt. Die Stadt müsste als Schulträger wohl Millionen in den Umbau der Schule stecken, die zu klein für zusätzlichen Abijahrgänge ist. „Der Bedarf für eine solche Schule besteht schon ab dem Jahr 2017“, so Schmidt.

Derzeit werden an der Mühlendorf-Oberschule 220 Schüler unterrichtet, sagte Schulleiter Christof Kürschner. Der Bau in der Albert-Wiebach-Straße biete Platz für maximal zwölf Klassen. Bei einer Erweiterung wären Räume für mindestens 16 Klassen nötig. Aber die Option für einen Anbau besteht: Eine neue Mensa und ein Musikraum auf einem Nachbargrundstück sind in Planung.

„Ich finde es gut, dass darüber nachgedacht wird, die Attraktivität der Oberschule zu erhöhen“, so der Direktor. Seine Schule leide unter dem Image der „Restschule“. „Die Schüler fühlen sich hier trotzdem wohl.“ Etwa 20 bis 30 Prozent von ihnen schafften den Sprung zum Abi – bislang über einen Wechsel nach der zehnten Klasse an ein Oberstufenzentrum außerhalb Teltows oder an eine Gesamtschule.

Um das Abitur abseits des Gymnasiums in Teltow möglich zu machen, sei es nicht zwingend notwendig, die Form der Oberschule aufzugeben, so Kürschner. Wie an einer Gesamtschule könnte auch an der Oberschule das Abi abgelegt werden, schlägt er vor. Dazu müsste die Oberschule mit dem Teltower Oberstufenzentrum kooperieren. tor