PNN 7.2.2014
Zwar sei das Banner vielleicht als netter Bürgerservice gemeint. „Es ist jedoch nichts anderes als ein staatlicher Eingriff in die Marktwirtschaft“, so Gutheins. Denn Internet in VDSL-Geschwindigkeit werde in Kleinmachnow nicht nur von der Telekom angeboten, sondern auch von anderen Anbietern. „Als Monopolunternehmen bei den Hausanschlussleitungen muss die Telekom auch anderen Internetanbietern Zugang zu diesen Leitungen gewähren“, sagte Gutheins. An der einseitigen Herausstellung des ehemaligen Staatsunternehmens durch die Gemeinde Kleinmachnow könne er ablesen, „wie die Verantwortlichen im Rathaus zum freien Wettbewerb und der sozialen Marktwirtschaft stehen", teilte der FDP-Ortschef mit.
Gemeindesprecherin Martina Bellack wies die Kritik zurück. Es handele sich bei der Werbung um eine befristete Aktion. Mitte Februar soll das Banner wieder von der Internetseite der Gemeinde verschwinden. Zu sehen sei es dort bereits seit Dezember. Zu diesem Zeitpunkt sei das neue schnelle Internet in Kleinmachnow freigeschaltet worden.
Dafür hatte die Telekom rund 27 Kilometer Glasfaserleitungen im Ort verlegt und 48 neue Schaltverteiler aufgestellt. Seit Ende des Jahres können über 7000 Haushalte von dem schnelleren Internet profitieren. Die Kosten für den Ausbau hat die Telekom getragen.
Tatsächlich sei der Hinweis auf das neue Angebot als Service gedacht gewesen, sagte Gemeindesprecherin Bellack. „Wir hatten immer wieder Anfragen von Anwohnern zum Thema Breitbandinternet.“ Deshalb habe man sich erlaubt, das Banner zu schalten.
Mit den neuen VDSL-Anschlüssen können Internetsurfer Download Geschwindigkeiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde erreichen. Eine einfache DSL-Leitung bringt es im Durchschnitt nur auf 6 Megabit pro Sekunde. tor