PNN 11.1.2014
Hintergrund der Debatte ist der Wunsch der Deutsche-Post-Tochter DHL, ein Paketverteilzentrum in Kleinmachnow zu errichten. Viele Gemeindevertreter lehnen das ab. Sie fürchten, die Ansiedlung könnte – trotz der Versicherung der DHL, vorwiegend die nahe Autobahn zu nutzen – mehr Lärm und mehr Verkehr in den Ort bringen. Eine wirkliche Wahl hat die Kommune jedoch nicht: Die Post hat angekündigt, anderenfalls in Stahnsdorf zu investieren. Das würde noch mehr Durchgangsverkehr bringen.
Auch wenn eine endgültige Entscheidung über das Paketverteilzentrum aussteht, sollte die Gemeinde Investoren künftig sorgsamer auswählen, sagte BIK-Politiker Roland Templin. Demnach sollten die neuen Unternehmen keinen zusätzlichen innerörtlichen Verkehr generieren, der Kommune kräftig Gewerbesteuern zahlen und sogenannte zukunftsorientierte Arbeitsplätze schaffen.
Der SPD-Politiker und Aufsichtsratsvorsitzernde des Gewerbegebietes, Jens Klocksin, hält von den Kriterien nicht viel. Kleinmachnow könne sich die Investoren nicht aussuchen. Einst seien 65 Millionen Euro in die Erschließung des Areals geflossen. Der Leerstand koste der Kommune jährlich zwei Millionen Euro. „Wir stehen unter Druck“, so Klocksin.
Templin verteidigte seinen Vorschlag: Kleinmachnow sei nicht in der finanziellen Situation, „auf Teufel komm raus zu verkaufen“. Einst seien Steuermittel der Anwohner in das Gewerbegebiet geflossen, nun müsse man dafür sorgen, dass ihnen durch die Ansiedlung eines Unternehmens kein Schaden durch Lärm und Verkehr entsteht, sagte Templin. tor