PNN 8.1.2014

Weniger ist mehr

von Tobias Reichelt

Kammerspiele starten mit Besucherrekord ins Jahr

Kleinmachnow - Das neue Kulturkonzept der Kleinmachnower Kammerspiele ist aufgegangen. Trotz einer Reduzierung der Spieltage seien die Besucherzahlen stabil geblieben. Das sagte Carolin Huder, Chefin der Neuen Kammerspiele, am Dienstag bei der Vorstellung des neuen Veranstaltungsprogramms. Obwohl seit Oktober Filmvorführungen und Konzerte vorwiegend nur noch von Donnerstag bis Sonntag stattfinden, sei der Zuspruch groß.

„Wir haben keine Einbußen in den Besucherzahlen“, sagte Huder. Im Gegenteil: Im Monat Dezember seien mit rund 1900 Gästen so viele wie schon lange nicht mehr in das Kino- und Theaterhaus an der Karl-Marx-Straße geströmt. Filme wie „Der Hobbit“, „Fack ju Göhte“ oder die Silversterparty mit der „Rocky Horror Picture Show“ hätten sich zu Publikumsmagneten entwickelt.

An diese Erfolge wollen die Macher der Kulturgenossenschaft im neuen Jahr anknüpfen. Wie berichtet soll ihnen dabei eine neue digitale Vorführ- und Audiotechnik helfen. Am Samstag, dem 11. Januar, werden Bildprojektor und Lautsprecher eingeweiht. Ab 19 Uhr läuft dann der Film „Inside Llewyn Davis“ von den Coen-Brüdern, außerdem gibt es einen kleinen Umtrunk.

Überhaupt werde sich in den Kammerspielen noch viel verändern, kündigte Huder an. So wird der Kleinmachnower Kneipier Robert Bäuerle eine Bar eröffnen. Das neue „Schröders“, das Bäuerle viele Jahre im Ort betrieben hatte, soll ab April die Kinogäste mit Drinks und Appetithappen versorgen. Bis dahin wird in dem denkmalgeschützten Haus weiter umgebaut: neue Brandschutztüren, neue Elektrotechnik, neue Rauchabzüge. Eine moderne Heizung ist bereits montiert und versorgt den Kinosaal zuverlässig mit Wärme.

Für die Umbauarbeiten hatten die Kulturgenossen eine Förderung über 400 000 Euro von der Gemeinde erhalten. Von dem Geld seien seit November 2012 bislang 140 000 Euro ausgegeben, sagte Huder. 75 000 Euro flossen allein in die neue digitale Vorführtechnik. Eine Investition, die sich lohnt: „Ich habe jetzt verstanden, was andere mit einem scharfen Bild meinen“, sagte Huder.

Mit der Technik soll sich auch das Kinoprogramm ändern: So könnten Filmklassiker wie „The Big Lebowski“ nun auch mit Originalton gespielt werden. Das sei beim Publikum bei ersten Probeläufen gut ankommen. Viele andere Filme sollen weiter auf Deutsch zu sehen sein, wie „Der Medicus“, „Das erstaunliche Leben des Walter Mitty“ oder Dieter Hallervordens „Sein letztes Rennen“.

Nicht zu kurz sollen im neuen Jahr auch wieder Konzerte und Lesungen kommen: So haben sich bereits Max Moor und auch Wladimir Kaminer wieder angemeldet. Tobias Reichelt

Das volle Programm im Internet: www.neuekammerspiele.de