PNN 27.12.2013

Platz für die stillen Helden Kleinmachnow erinnert an Margarethe Sommer

Kleinmachnow - Den Kleinmachnowern, die Juden zur Zeit des Zweiten Weltkriegs zur Seite gestanden haben, soll jetzt im Ort ein Platz und ein Denkmal gewidmet werden. Das beschlossen die Gemeindevertreter auf ihrer jüngsten Sitzung. Für die sogenannten „stillen Helden“ wird an der Ecke Förster-Funke-Allee/Hohe Kiefer eine Gedenkstele errichtet. Sie ist Männern und Frauen wie zum Beispiel Margarethe Sommer (1893-1965) gewidmet, die damals unter Einsatz ihres Lebens anderen geholfen haben. Der Platz an der Stele soll zudem künftig ihren Namen tragen.

So versteckte die Kleinmachnower Katholikin in ihrem Haus in der Ernst-Thälmann-Straße einst die junge Jüdin Sonja Goldwert. Margarethe Sommer bewahrte sie vor der Deportation. Andere Kleinmachnower suchten ebenfalls nach Verstecken für Juden, begleiteten sie zu Behördengängen oder ließen deren Namen im Melderegister ändern. Viele von ihnen hatten ihre Aktionen so geheim gehalten, dass selbst die eigene Familie nicht davon wusste. Nach Recherchen der Kleinmachnower „Aktionsgruppe Stolpersteine“ sind mittlerweile sieben solcher „stiller Helden“ bekannt. Ihre Namen sollen auf der Stele zu lesen sein, die das Kleinmachnower Künstlerpaar Julia und Rainer Ehrt entworfen haben. Die Kosten von rund 8000 Euro sollen durch Spenden finanziert werden. Geplant ist, die Stele am 8. Mai einzuweihen. tor