PNN 27.11.13

 

Votum gegen Verteilzentrum der Post

Pläne im Bauausschuss knapp durchgefallen

Kleinmachnow - Die Pläne des Deutsche-Post-Tochterunternehmens DHL zur Ansiedlung eines Paketverteilzentrums in Kleinmachnow bleiben umstritten. Im Bauausschuss der Gemeinde wurden sie am Montagabend mit knapper Mehrheit abgelehnt. Nach wie vor gebe es Bedenken hinsichtlich des Lärmschutzes, sagte Ausschussvorsitzender Jens Klocksin (SPD) am Dienstag den PNN. Abschließend muss in der Gemeindevertretersitzung darüber befunden werden.

Wie berichtet erwägt die Post, im Kleinmachnower Gewerbegebiet TIW am Stolper Weg, direkt am Autobahnanschluss Kleinmachnow, ein 26 000 Quadratmeter großes Grundstück zu erwerben. Dort sollen 15 Millionen Euro investiert werden. Bereits im Sommer hatten die Gemeindevertreter das Vorhaben der Post zum Bau eines Paketverteilzentrums an anderer Stelle im Ort – im Europarc Dreilinden – mit Verweis auf mögliche Lärmstörungen durch den zu erwartenden Lkw-Verkehr abgelehnt. Jetzt interessiert sich die Post für ein Grundstück, das nur wenige Hundert Meter vom Europarc entfernt ist.

 

Im Gegensatz zu der Fläche im Europarc gehört das Grundstück der Kommune selbst. Der Verkauf könnte rund drei Millionen Euro in die Kasse spülen. Im Bauausschuss am Montag gab es bei der Abstimmung drei Nein- und zwei Ja-Stimmen. Ausschussvorsitzender Klocksin stimmte dafür. „Unter der Maßgabe, dass das DHL-Gebäude parallel zur Autobahn errichtet wird, könnte der Ort ausreichend vom Lärm abgeschottet werden“, sagte er. Zudem sollte zur Anbindung des Paketverteilzentrums ein Kreisverkehr am Stolper Weg gebaut werden, so Klocksins Vorschlag, der im Bauausschuss aufgenommen wurde.

„Bei der Abwägung erscheint es ohnehin sinnvoll, dass das in unserer Region geplante neue Paketverteilzentrum an der Autobahn errichtet wird, um möglichst viel Verkehr aus den Ortslagen fernzuhalten“, so der Ausschusschef. Zudem verwies er darauf, dass die Gemeinde dem Investor ihre Flächen wesentlich günstiger anbiete als zuvor der Europarc.

Massive Kritik kommt indes von den Kleinmachnower Grünen. Das Paketverteilzentrum würde mit Sicherheit mehr Verkehr in den Ort bringen, sagte deren Fraktions- und Ortsvorsitzende Barbara Sahlmann den PNN. „Nach unseren Informationen ist mit 130 Kleintransportern zu rechnen, die nicht alle über die Autobahn fahren werden“, so die Grünen-Politikerin. „Zudem stört uns das Ausmaß der geplanten Hallen, das im aktuellen Bebauungsplan so nicht vorgesehen ist“, erklärte Sahlmann. ldg