PNN 23.11.13
Quadratmeterpreise von drei Euro soll es bei der Gewog in Kleinmachnow nicht mehr geben
Kleinmachnow - Die Kleinmachnower Wohnungsgesellschaft Gewog will ihre Mieten anpassen. Niedrigmieten von 3 bis 4 Euro pro Quadratmeter soll es künftig nicht mehr geben. Das kündigte Gewog-Geschäftsführer Carsten Fischer in der jüngsten Sitzung der Gemeindevertreter an. Dort sprach er von marktgerechten Mietsteigerungen, die sukzessive umgesetzt werden sollen. Betroffen seien davon vor allem Mieter von Einfamilien- oder Reihenhäusern, so Fischer.
Die Mietunterschiede für solche Objekte seien in Kleinmachnow zum Teil enorm. So zahlten einige Mieter lediglich knapp 3 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete und verfügten außerdem über einen großen Garten. Andere müssten hingegen bis zu 8 Euro Kaltmiete je Quadratmeter zahlen und hätten nur einen kleinen Garten. Diese Ungerechtigkeit soll abgebaut werden. Zuungunsten derjenigen, die bislang günstig gewohnt haben. Damit wird auch der durchschnittliche Mietpreis in Kleinmachnow steigen, der in Gewog-Wohnungen bei 5,95 Euro pro Quadratmeter liegt. Etwa 45 Prozent aller von der Gewog in Kleinmachnow und auch im benachbarten Nuthetal verwalteten Wohnungen zählen zum sozialen Wohnraum.
In der Gemeindevertretersitzung zog Fischer auch ein Fazit des zurückliegenden Geschäftsjahres 2012. Das kommunale Unternehmen könne sich nicht über mangelnde Nachfrage beschweren. Viele Berliner seien auf der Suche nach Wohnungen in Kleinmachnow. Für Geschäftsleute sei der Rathausmarkt hochattraktiv. Dort würden Preise erzielt, die über dem Mietniveau der Berliner Geschäftsmeile Ku’damm liegen.
Besonders nachgefragt seien barrierefreie Wohnungen für ältere Menschen. Um der Nachfrage entgegenzukommen, lässt die Gewog derzeit drei neue Wohnhäuser an der Heinrich-Heine-Straße bauen. Bis zum Frühjahr sollen die Dreigeschosser fertig sein. Insgesamt 52 Wohnungen stehen dann zur Miete, sie werden nach einem komplizierten Schlüssel an die insgesamt 162 Bewerber vergeben. Wer länger in Kleinmachnow lebt und dringender auf die Barrierefreiheit angewiesen ist, kommt zuerst zum Zuge.
Nun ist jedoch klar, dass sich auch die Hoffnungen auf eine Wohnung in dem neuen Quartier machen können, die in der Rangfolge hinten stehen. Nach den ersten Begehungen hätten einige Interessenten wieder abgesagt, so Fischer. Der Wohnungszuschnitt und auch die Miete von 8,50 Euro je Quadratmeter zuzüglich einer Servicepauschale für einen Hilfsdienst hätten einige abgeschreckt.
Im Gegenzug können die Mieter der drei neuen Häuser aber darauf setzen, dass ihre Mietnebenkosten niedrig bleiben. Derzeit haben an der Baustelle die Arbeiten für ein modernes Hybridsystem aus geothermischer Hochleistungsquelle und einem Blockheizkraftwerk begonnen. Die Anlage kombiniere eine Wärmepumpe und ein Blockheizkraftwerk und sorge so für eine extrem hohe Energieeffizienz. Zudem wird weniger umweltschädlicher Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Tobias Reichelt