PNN 1.10.2013

Kammerspiele: Zu wenig Einnahmen

von Tobias Reichelt

Kleinmachnow - Noch kein Jahr nach dem Start der Neuen Kammerspiele in Kleinmachnow läuft das Geschäft schlechter als erwartet. Die finanzielle Situation des von einer Kulturgenossenschaft übernommenen Kino- und Theaterhauses sei nicht ohne, sagte Richard Masche, Vorsitzender des kulturgenossenschaftlichen Aufsichtsrats. Mit neuer Führung wolle man genauer auf Einnahmen und Ausgaben achten. Davon sei auch die Fortführung der geplanten Sanierung des denkmalgeschützten Hauses in der Karl-Marx-Straße abhängig.

Auf der jüngsten Sitzung habe sich der Aufsichtsrat angesichts der finanziellen Lage entschlossen, die Führung des Hauses zu wechseln. Wie Masche berichtete, wurde der Geschäftsführervertrag mit dem Kleinmachnower Kinoliebhaber Michael Martens nicht verlängert. Caroline Huder wird künftig allein die Geschäfte des Hauses führen. Ihr zur Seite gestellt werden die ehrenamtlichen Vorstände Detlef Keck und Thomas Zimdars.

Während sich Huder vor allem um die inhaltliche Ausrichtung des Hauses kümmern soll, werden sich die Vorstände den roten Zahlen annehmen. „Wir wollen versuchen, ein bisschen mehr Klarheit in die finanzielle Situation zu bringen.“ Eines stehe bereits fest: „Sie ist nicht gut“, so Masche. Derzeit sei aber unklar, ob man die Genossenschaftsmitglieder deshalb zu einer Notsitzung, einer sogenannten Generalversammlung, rufen müsse. Das wäre nur notwendig, wenn die Hälfte aller durch die Genossen eingebrachten Gelder bereits verbraucht sind. Ob die Lage so kritisch ist, werde in den kommenden Wochen geprüft, sagte Masche.

Wie berichtet war zwischen den beiden früheren Geschäftsführern Huder und Martens ein Streit um die Ausrichtung des Veranstaltungshauses ausgebrochen: Während der eine für mehr Kino einstand, hatte die andere für mehr Lesungen und Konzerte geworben. Beide sollten dem Aufsichtsrat deshalb ein eigenständiges Konzept vorlegen, dabei konnte sich Huder durchsetzen. Sie wird nun gemeinsam mit Aufsichtsrat und Vorstand auch über die weitere Verwendung der 400 000 Euro entscheiden, welche die Gemeinde der Genossenschaft für Betrieb und Sanierung des Hauses bereitgestellt hat. Tobias Reichelt