PNN 27.9.13
Kleinmachnow - Christa Schippnick hat ihn sich schon einmal angeschaut, den Bau, auf den so viele Kleinmachnower Senioren warten. Noch zwei Wochen muss sich die 78-Jährige gedulden, dann erst wird sie wissen, ob sie ihre Umzugskartons packen kann. „Ich hoffe es so sehr“, sagt die Rentnerin. „Eine Alternative habe ich nicht.“
Am Donnerstagnachmittag ist in der Heinrich-Heine-Straße Richtfest gefeiert worden. Die kommunale Wohnungsgesellschaft Gewog lässt hier drei Dreigeschossige Bauten entstehen, die in erster Linie für Senioren bestimmt sind. Der Bedarf nach barrierefreiem Wohnraum im Ort ist hoch. 162 Senioren hatten sich für die 52 neuen Wohnungen beworben. Wie Gewog-Chef Carsten Fischer ankündigte, werde das Rathaus in zwei Wochen beginnen, die Bewerber über ihre Rangfolge zu informieren. Nach Angaben des Rathauses sind die Plätze bis zur Nummer 81 vergeben. Während der Erste die freie Wahl hat, können Senioren mit höheren Nummern nur zwischen den Wohnungen wählen, die noch nicht vergeben wurden.
Angesichts der hohen Nachfrage regte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) den Bau weiterer seniorengerechter Wohnungen an. Geeignet wäre ein Grundstück an der Förster-Funke-Allee. „Es wäre ein notwendiges Projekt“, so Grubert. Jedoch müssten die Gemeindevertreter dem Verkauf der kommunalen Fläche zustimmen. Unterstützung dafür erhält Grubert vom Seniorenbeirat Herbert Franke. Angesichts der Netto-Kalt-Miete von 8,50 Euro je Quadratmeter im neuen Gewog-Bau sei ein kostengünstigeres Projekt für Rentner mit schmalem Geldbeutel nötig.
Christa Schippnick will darauf nicht warten. Um in die neuen Wohnungen zu ziehen, will sie Haus und Garten verkaufen. In Kleinmachnow will sie unbedingt bleiben. „Hier habe ich meinen Freundeskreis, hier ist mein Mann begraben.“ Hier will sie bleiben. Tobias Reichelt