PNN 6.9.13

Hakeburg-Ruine kann besichtigt werden

von Tobias Reichelt

Pünktlich zum Tag des offenen Denkmals wurden die alten Grundmauern saniert

Kleinmachnow - Sie haben gegraben und gepinselt. Sie haben Ziegelformate untersucht, den Putz begutachtet, Mauerstärken gemessen und die wenigen Scherbenreste alter Tontöpfe unter die Lupe genommen. Doch die Alte Hakeburg in Kleinmachnow wurde nicht älter, sagt Annett Pratsch. Zwar machen die Reste des Kellergewölbes und der Burggrundmauern aus dem 16. Jahrhundert dem Namen der Alten Hakeburg alle Ehre – trotzdem hätte sich die Archäologin von der Denkmalschutzbehörde des Landkreises gefreut, in Kleinmachnows historischem Dorfkern einen Hinweis auf einen noch älteren Schatz zu finden.

Nach knapp einem Jahr Arbeitszeit sind am Donnerstagnachmittag die Reste der restaurierten Hakeburg-Ruine wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden. Die Gemeinde Kleinmachnow, der Landkreis und vor allem der Eigentümer des knapp 200 Quadratmeter großen Areals am Zehlendorfer Damm, die kommunale Wohnungsgesellschaft Gewog, hatten die Burgruine für rund 56 000 Euro restaurieren lassen. Pünktlich zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag wurden die Arbeiten beendet. Statt Bauzaun und Unkraut prangt nun wieder das historische Burgtor am Eingang zu dem Gelände neben der Bäkemühle, man fand es auf der anderen Straßenseite bei Gärtner Schöwel. Hier befand sich mit dem später im 18. Jahrhundert am Bäkefließ erbauten Gutshof samt Herrenhaus und der noch heute erhaltenen Dorfkirche die einstige Keimzelle Kleinmachnows, gegründet von der Familie von Hake.

„Die Alte Hakeburg ist das älteste Gebäude, das wir bislang in Kleinmachnow gefunden haben“, sagt Annett Pratsch. Doch noch immer fehlt den Archäologen ein tatsächlicher Fund, der zur ersten schriftlichen Erwähnung Kleinmachnows im 14. Jahrhundert passt.

Gelohnt haben sich die Arbeiten trotzdem, sagte Heimatvereinschef Rudolf Mach. Eine Schautafel weist Besucher auf die Burghistorie hin. Wäre das Haus nicht wie der Gutshof im Zweiten Weltkrieg zerstört worden, könnte man wohl noch heute das zweigeschossige Gebäude mit seinem pompösen Giebel und dem runden Turm bewundern. Dafür müssen nun alte Fotos herhalten. Sie zeigen auch, dass einst prunkvolle Steinvasen die Toreinfahrt zierten. Geht es nach dem Heimatverein, könnten die Vasen bald zurückkehren – und nicht nur die.

Bis zum Jahr 2017 wird die Burgruine weiter im Besitz der Gewog bleiben. Bis dahin, so war es vor über zehn Jahren mal geplant, sollte die Burg wiederaufgebaut werden. Den einst zu diesem Zweck gegründeten Verein gibt es aber nicht mehr. Genügend Geld kam nie zusammen. Läuft die Frist ab, geht das Grundstück zurück in den Besitz der Kommune. Rund 500 000 Euro würde der Wiederaufbau mindestens kosten, sagte Heimatvereinschef Mach. Der Verein könnte die Alte Burg gut nutzen, zum Beispiel als Museum. Tobias Reichelt

Die Ruine am Zehlendorfer Damm kann am Sonntag, dem 8. September, von 12 bis 18 Uhr besichtigt werden