PNN 10.8.13

Kunst und Kultur im Kreis

von Tobias Reichelt

Für den Anbau an der Kleinmachnower Steinweg-Schule wurde jetzt Richtfest gefeiert

Kleinmachnow - Hitzefrei trotz brütender Sommerhitze? Das gab es an der Steinweg-Schule in den vergangenen Wochen nicht, zumindest nicht für die Bauarbeiter. Den ganzen Sommer über und auch in den Ferien mussten sie an der Grundschule schuften. Aber das hat sich gelohnt. Langsam nimmt das, was sie in Beton gegossen haben, eine Form an: Rund wie ein Zylinder, 17 Meter im Durchmesser breit und zwei Geschosse hoch streckt sich der neue Anbau in die Höhe. Am Freitagnachmittag konnte Richtfest für den Anbau gefeiert werden, der Platz für Kunst, Kultur und Musik bieten soll.

Dass es so weit kommt, daran hatten viele fast nicht mehr geglaubt. Lange haben Schüler, Lehrer und Eltern auf den Baustart warten müssen. „Es war ein Auf und Ab“, sagt Brigitte Güllmar. Seit 18 Jahren leitet die 60-Jährige das Haus, fünf Jahre musste sie auf den Baustart warten. Erst waren sich die Gemeindevertreter und das Rathaus nicht einig, dann gab es Streit um das Geld und zu allem Überfluss Probleme bei der Ausschreibung der 1,4 Millionen Euro teuren Arbeiten. Im kommenden April soll alles fertig sein und das wird auch höchste Zeit, findet Güllmar.

Kinder und Lehrer könnten es kaum erwarten, den Anbau in Beschlag zu nehmen. Besonders die Theatergruppe fiebert ihrem ersten Auftritt in der neuen kreisrunden Aula im Erdgeschoss des Anbaus entgegen. Bislang müssen sie im Lichthof proben und aufführen. Das störte den Unterricht der anderen, auch brandschutztechnisch ist der Bühnenbau im Flur bedenklich. Deshalb mussten alle improvisieren – nicht nur das Improvisationstheater, sondern auch das Arlecchino-Kindertheater und die vielen künstlerisch-musischen Arbeitsgruppen an der Schule.

Bald wird alles besser, verspricht Architekt Alexander Bertsch. Gemeinsam mit seiner Frau Sonja hat der Kleinmachnower den Anbau entworfen, der in den nächsten Monaten mit elfenbeinfarbenen Tonziegelplatten verkleidet werden soll. Im Inneren werden sich die Aula sowie der Kunstraum, ein Musikzimmer und ein Raum für die Sonderpädagogen darüber hell und freundlich zeigen. Große Fenster werden viel Licht hineinlassen. Die Aula wird 140 Sitzplätze bieten. Um einen guten Ton in der Rotunde zu gewährleisten, wurde ein Akustikgutachten angefertigt.

Über einen Verbindungsbau sollen Schüler und Lehrer direkt vom Schulflur in den Anbau gelangen. Der Verbinder kann mit einem Fahrstuhl punkten. Erstmals wird es möglich sein, alle drei Etagen der Schule barrierefrei zu erreichen. Da der Anbau über einen separaten Eingang und Toiletten verfügt, wird es sogar möglich sein, den Saal unabhängig vom Schulbetrieb am Abend zu nutzen.

Mit Abschluss der Arbeiten im April seien Sanierung und Ausbau der Steinweg-Schule komplettiert, sagte Bürgermeister Michael Grubert (SPD). In den vergangenen Jahren hat die Schule einen neuen Hof und eine Sporthalle erhalten. Sie zieht damit mit der Eigenherd-Grundschule gleich, dort sollen bis zum September die letzten Arbeiten am Hof abgeschlossen sein. Fehlt nur noch der Neubau der dritten Grundschule im Ort. Der soll noch in den kommenden Wochen beschlossen werden und bis zum Schuljahr 2015/16 umgesetzt sein. „Das zeigt, dass wir für die Bildung alles ermöglichen“, so Grubert. Auch Bildungsausschusschef Wolfgang Nieter (CDU) zeigte sich zufrieden. „Wir haben hier ein großes Stück geschafft.“ Trotz Schwierigkeiten und Wartezeit. Tobias Reichelt