PNN 5.8.13

Einwanderer überwiegend aus Europa

In Potsdam-Mittelmark leben 9500 Migranten

Potsdam-Mittelmark - Sie kommen überwiegend aus Europa, leben häufig schon lange in Potsdam-Mittelmark und viele von ihnen haben einen deutschen Pass. Das ist das Fazit einer Analyse der mittelmärkischen Integrationsbeauftragten Theresa Arens zur Situation der Migranten im Landkreis. Insgesamt würden in Potsdam-Mittelmark 9500 Menschen mit Migrationshintergrund, also Zuwanderer und deren Kinder, leben. Das sind 4,7 Prozent der Gesamtbevölkerung. Im Bundesdurchschnitt beträgt die Quote fast 19 Prozent. Bei ihrer Analyse hat sich Arens, die seit März dieses Jahres im Landratsamt arbeitet, auf die neuesten Daten des Zensus sowie auf Zahlen der Ausländerbehörde gestützt.

Demnach lebt mehr als ein Drittel der Mittelmärker mit Migrationshintergrund bereits länger als 20 Jahre in Deutschland. 3848 sind als Ausländer registriert, das sind 1,9 Prozent der mittelmärkischen Gesamtbevölkerung. Die deutsche Staatsangehörigkeit besitzen 6140 der Migranten.

Interessant ist auch ein Blick auf ihre Herkunftsländer. 27 Prozent stammen aus Polen, 17 Prozent aus Russland und 11 Prozent aus Großbritannien und Nordirland, insgesamt 68 Prozent aus Europa. Aus Asien stammen 18 Prozent, aus Amerika 10 und aus Afrika lediglich vier Prozent. Im Durchschnitt sind sie jünger als die mittelmärkische Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.

Die Kommune mit dem größten Anteil an Migranten ist Kleinmachnow. Fast zwölf Prozent der Kleinmachnower haben einen Migrationshintergrund. Viele von ihnen sind seit 1990 in die Gemeinde gezogen, weil sie in international agierenden Firmen arbeiten. Zudem gibt es in Kleinmachnow auch eine Internationale Schule. Der Ausländeranteil in der Gemeinde beträgt 3,42 Prozent, auch das ist Spitze im Landkreis. Demgegenüber beträgt der Ausländeranteil in Wiesenburg zum Beispiel nur 0,68 Prozent.

„Mehrsprachigkeit, interkulturelle Kompetenz und Anpassungsfähigkeit der Migranten sind ein Potenzial, das es in Potsdam-Mittelmark zu nutzen gilt“, so das Fazit von Theresa Arens. Eine Herausforderung sei es, gute rechtliche Rahmenbedingungen für ihren Zugang zum Arbeitsmarkt zu schaffen. ldg