PNN 29..6.13

Kupferdiebe auch in Kleinmachnow Friedhofsverwalterin klagt über hohen Verlust

Kleinmachnow - Es ist ein Schaden, den man nicht auf den ersten Blick sieht. Aber es ist ein Schaden, der für den Evangelischen Waldfriedhof in Kleinmachnow in die Tausende geht. Dreiste Diebe haben in den vergangenen Wochen die letzten Kupferreste vom Dach der Friedhofskapelle am Steinweg gestohlen. Mitten in der Nacht waren sie mit einem Transporter auf das Gelände gefahren, haben ihre Leiter aufgestellt und das Kupfervordach der Kapelle mitgehen lassen.

„Wir haben am nächsten Morgen nur noch die Spuren der Autoreifen im Sand und die der Leiter gefunden“, sagte Friedhofsverwalterin Manuela Blumenthal jetzt gegenüber den PNN. Für die meisten Besucher blieb das Unglück hoch oben auf dem Dach verborgen. Nicht so auf der Reparaturrechnung des Friedhofs. Den Schaden bemisst die 43-jährige Friedhofschefin auf rund 7000 Euro. Eine Menge Geld für einen Friedhof, der auf keine weiteren Einnahmen außer die der Grabvermietung und Grabpflege zurückgreifen kann – und auch die Versicherung zahlt in so einem Fall nicht. „Die Diebe haben überhaupt keine Scheu“, sagte Blumenthal. Selbst die Nachbarn des Friedhofs und sogar die Familie, die in einem Haus direkt neben dem Eingang zu dem 6,5 Hektar großen Areal lebt, hat von den Dieben nichts gehört. Bereits im September waren die Einbrecher auf dem Gelände und hatten die Regenrohre der Kapelle gestohlen. Besonders ärgerlich ist, dass das Haus erst im Jahr 2005 vollständig saniert wurde.

In den vergangenen Monaten haben sich die Kupferdiebstähle in der Region Teltow gehäuft. Bereits zehmal in diesem Jahr haben Diebe auch auf dem Südwestkirchhof in Stahnsdorf zugeschlagen. Dort plünderten sie historisch wertvolle Grabmäler und Mausoleen. Etwa alle vier bis acht Wochen schlagen die Täter zu, sagte Stahnsdorfs Friedhofsverwalter Olaf Ihlefeldt. Seit Januar gebe es so viele Diebstähle wie seit Jahren nicht mehr. Mit brachialer Gewalt seien die Einbrecher vorgegangen. Kupfer, das nicht niet- und nagelfest war, nahmen sie mit. Auch hier bleibt die Friedhofsverwaltung auf dem Schaden sitzen, da es für viele der betroffenen Grabstellen keine Nachfahren mehr gibt. Um sich zu schützen, könnte in Stahnsdorf ein vier Kilometer langer Elektro-Zaun entstehen. Zusätzlich zeigt auch die Polizei Präsenz. tor