PNN 22.6.13

Mit DNA gegen Diebe

Rathaus will 1000 Schutz-Sets verkaufen

Kleinmachnow - Mit einem Pinselstrich sollen Kleinmachnower künftig Diebe abschrecken. Mit hochmodernen Farbklecksen wollen Rathaus und Polizei die Einbrecher und Autodiebe im Ort überführen. Künstliche DNA, aufgetragen auf Fernsehern, Laptops, Uhren, Schmuck, Fahrrädern oder Autoteilen, soll helfen, gestohlene Gegenstände ihrem wahren Besitzer zuzuordnen.

Am Donnerstagabend beschlossen die Gemeindevertreter 1000 DNA-Grundausrüstungssets zu erwerben. Kleinmachnow soll eine von 15 Projektkommunen in Brandenburg werden, in denen die DNA in möglichst vielen Haushalten zum Einsatz kommt. Dafür will die Gemeinde sie bis zum Herbst zum Einkaufspreis von rund 70 Euro an die Anwohner weiterverkaufen. Das kündigte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) an. Das Rathaus will mit Broschüren und Infoveranstaltungen am 20. und 27. August sowie am 3. September jeweils um 18 Uhr im Bürgersaal informieren. „Wir wollen rechtzeitig vor Beginn der dunklen Jahreszeit einen Großteil der Kleinmachnower erreichen“, sagte Grubert. Die Gemeinde soll für Langfinger unattraktiv werden. Seit Jahren zählt Kleinmachnow zu den von Wohnungseinbrüchen und Autodiebstählen am stärksten betroffenen Orten im Bereich der Polizeiinspektion Potsdam. Nun sollen sie auch Straßenschilder vor der künstlichen DNA warnen.

Das Prinzip ähnelt einer Fahrrad-Codierung: Die kaum sichtbare Farbe wird auf Uhren, Schmuck oder Fernseher aufgetragen. Per Internet wird der einzigartige Farbcode der Polizei zugänglich gemacht. Wird eine wertvolle Uhr gestohlen, kann die Polizei verdächtige Objekte mit einer Schwarzlichtlampe ableuchten. Leuchtet es lila zurück, kommen die gestohlenen Gegenstände zurück zu ihren Besitzern und die Diebe hinter Gitter. tor