PNN 22.6.13

Kleinmachnows Bildungspaket

von Tobias Reichelt

Mit dem Start der Sommerferien haben die Gemeindevertreter noch einmal tief in die Kasse gegriffen

Kleinmachnow - Die Zeugnisse sind verteilt, die Schule ist aus, jetzt werden die Belohnungen verteilt: Pünktlich zum Beginn der Sommerferien haben die Kleinmachnower Gemeindevertreter in ihrer Sitzung am Abend des ersten Ferientages wichtige Beschlüsse in Sachen Jugend, Bildung und Sport auf den Weg gebracht. Viele Einrichtungen im Ort dürfen sich über einen kleinen oder großen Geldregen für ihre Projekte freuen. Klar wurde am Donnerstag aber auch: Die Gemeinde hat noch nicht alle Hausaufgaben erledigt. Hier eine Übersicht zu den wichtigsten Ergebnissen.

Grundschule Auf dem Seeberg

Die Gemeindevertreter haben den dringend benötigten Neubau der Grundschule „Auf dem Seeberg“ weiter voran getrieben. In ihrer Sitzung gaben sie grünes Licht für die Architekten des Berliner Büros Ibus, mit der Planungsarbeit zu beginnen. Schon im September soll der Baustart beschlossen werden. Wie Bürgermeister Michael Grubert (SPD) erklärte, liegen erste Entwürfe bereits vor. Demnach soll das neue Haus, in dem Schule und Hort unterkommen, zwei Stockwerke hoch sein. Im Erdgeschoss soll der Hort einziehen, die Schüler in ihren neuen Klassenzimmern darüber.

Bis zum Sommer 2015 soll der Neubau hinter dem Rathaus am Adolf-Grimme-Ring 7 stehen. Dann wird der Mietvertrag der dritten Kleinmachnower Grundschule für ihr bislang genutztes Haus auf dem Seeberg auslaufen. Insgesamt hat die Gemeinde dafür 7,1 Millionen Euro eingeplant. Das ist weniger als ursprünglich geplant, das neue Haus soll mit einer Bruttogeschossfläche von 3500 Quadratmetern um rund 500 Quadratmeter kleiner ausfallen. Mit dieser Reduzierung haben sich Schüler, Eltern und Lehrer bereits einverstanden erklärt.

Neuer Hof für die Gorki-Schule

Auch die Schüler der Maxim-Gorki-Gesamtschule haben mit ihren Zeugnissen eine Belohnung erhalten: Für mindestens 360 000 Euro sollen der Hof der Schule saniert und neue Fahrradständer inklusive Dach aufgebaut werden. Mitte kommenden Jahres sollen die Arbeiten starten. Ursprünglich hatte das Rathaus vorgesehen, das Dach über den Fahrradständern erst später zu bauen, das lehnten die Gemeindevertreter jedoch ab. Der Hof soll gepflastert und mit Sitzmöglichkeiten und neuen Bäumen bepflanzt werden. Die Arbeiten sind die letzten, die noch an der Gesamtschule fehlen. Bereits in den vergangenen Jahren wurden das Schulgebäude und die kleine Turnhalle auf dem Areal saniert und eine zweite große Sporthalle samt Sportplatz gebaut.

Geräte für die Turnhalle

Fußballtore und Kletterstangen, eine Sprossenwand, Körbe für die Basketballer, Barren, Sprungkästen und Bänke für die Turner. Noch ist die neue Sporthalle auf dem Bildungscampus der Hoffbauer-Stiftung am Schwarzen Weg gar nicht fertig gebaut, da ist schon klar, dass die Halle gut ausgestattet sein wird. Kleinmachnow will insgesamt 50 000 Euro ausgeben, damit Sportgeräte angeschafft werden können. Die sollen dann nicht nur den Schülern, sondern auch allen Vereinen zur Verfügung stehen, die am Nachmittag die Halle nutzen dürfen.

Bereits im Vorfeld hatten sich Kleinmachnow, Teltow und auch der Landkreis am Bau der 4,73 Millionen Euro teuren Halle finanziell beteiligt. Wie Bürgermeister Grubert betonte, ist der Bedarf an weiteren Sportflächen in der Region aber ungebrochen. Oft bleibt kleinen und großen Sportlern das Nachsehen, wenn andere spielen. Viele Vereine führen Wartelisten.

Bürgschaft für die Regenbogenkinder

Der von Kleinmachnower Eltern an der Steinweg-Grundschule initiierte Kita Regenbogenkinder soll wachsen. Die Eltern planen, ihr Angebot von 31 Plätzen am Steinweg um weitere 22 bis 24 Plätze zu vergrößern. Darüber informierte Bürgermeister Grubert. Demnach soll die Fläche unter der Einrichtung, das Erdgeschoss in dem sich früher ein Restaurant befand, künftig mitgenutzt werden. Bei der Einrichtung unterstützt die Gemeinde die Eltern durch die Übernahme einer Bürgschaft in Höhe von 25 000 Euro für einen Kredit. In der Kita werden schon jetzt Kinder ab einem Jahr sowie Schüler bis zur fünften Klasse betreut.

Hausaufgabe Hort

Mit der Unterstützung für die Regenbogenkinder kommt die Gemeinde einer Aufgabe nach, die sie ohnehin erledigen müsste. Denn Hortplätze in Kleinmachnow sind knapp. Das berichtete Susanne Feser, Leiterin des Kita-Eigenbetriebs, in ihrem Bericht für das Jahr 2012.

Demnach waren in allen Horten mehr Kinder untergebracht, als vorgesehen. Selbst jetzt fehlen 152 Plätze, die Kinder sind einer Sonderregelung nach auf alle Einrichtungen im Ort verteilt untergebracht. Besonders die Nachfrage für die Betreuung von Fünftklässlern steige – auch für sie gilt ein Rechtsanspruch auf einen Hortplatz. Die Nachfrage sei auch auf die frühere Einschulung der Kinder zurückzuführen. Einige beendeten schon mit neun Jahren die vierte Klasse.

Auch in den Kindergärten gibt es mehr zu tun: Immer mehr Kleinmachnower Eltern lassen ihre Kinder zehn Stunden am Tag betreuen, sagte Feser. Oft handelt es sich dabei auch um sehr junge Kinder im Alter von einem Jahr.