PNN 14.6.2013

PENDELN OHNE AUTO Auch die Stammbahn als Alternative?

Die erste Eisenbahnstrecke Preußens wird in diesem Jahr 175 Jahre alt und ist immer noch Thema der aktuellen Verkehrsplanung. Zumindest wird das in der Region Teltow so gesehen. Nachdem die Reaktivierung als Regionalbahnstrecke 2008 endgültig abgelehnt wurde, machte sich die seit 14 Jahren bestehende Bürgerinitiative Stammbahn für eine Wiederinbetriebnahme als S-Bahn stark. Die sogenannte S 11 soll von Berlin-Zehlendorf, über Zehlendorf-Süd, Düppel-Kleinmachnow bis zum Europarc fahren. Eine Verlängerung bis Griebnitzsee ist auch eine Option. Für den Wiederaufbau müssten laut Bürgerinitiative rund 36 Millionen Euro investiert werden.

Aber die Länder Berlin und Brandenburg sind dagegen, sie sehen keine Notwendigkeit. Trotz der Widerstände wird an dem Projekt festgehalten: „Wir haben einen langen Atem“, kündigt der Sprecher der Bürgerinitiative, Jens Klocksin, an. Dank der Jubiläen bleibe nicht nur die Stammbahn, sondern auch die mittlerweile 100-jährige Friedhofsbahn in den Köpfen der Menschen.

Die wechselvolle Geschichte der Strecke, die nach dem Mauerbau stillgelegt wurde, stellt das Berliner S-Bahn-Museum in einer Wanderausstellung aus. Vom 15. Juni bis zum 3. Juli ist die Entwicklung im Teltower Industriemuseum in der Oderstraße 23 - 25 zu sehen. Das Museum ist dienstags bis samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Danach wird die Ausstellung vom 5. Juli bis 11. August im Kleinmachnower Rathaus gezeigt. Am 18. August ist zudem eine Radtour entlang der Stammbahnstrecke von Düppel-Kleinmachnow bis nach Griebnitzsee geplant. Am 25. September lädt die Bürgerinitative zu einer Diskussionsveranstaltung nach Kleinmachnow ein. Stadt- und Verkehrsplaner informieren dann über den Zusammenhang von Siedlungs- und Verkehrsentwicklung. Auch die bisherige Webseite www.stammbahn.de wird zum Jubiläum umgestaltet und noch mehr Informationen zur Stammbahn enthalten.es