PNN 1.6.13
Bürgerinitiativen sehen ihre Position gestärkt
Region Teltow - Nach der Brüsseler Flugrouten-Schelte für die Bundesregierung fühlen sich die Bürgerinitiativen der Region Teltow in ihrer Position gestärkt. „Lügen haben kurze Beine, und über diese kommen die Berliner Flughafengesellschaft und ihre Eigentümer jetzt zu Fall,“ kommentierte der Vorsitzende der Kleinmachnower Initiative, Matthias Schubert, das am Donnerstag eingeleitete Vertragsverletzungsverfahren gegen Deutschland wegen der Flugrouten für den neuen Hauptstadtflughafen BER. Wie berichtet wirft die Kommission Deutschland vor, die Umweltfolgen für die Flugstrecken etwa über den Müggelsee und entlang des Rangsdorfer Sees nicht geprüft zu haben, obwohl sie teilweise stark von den ursprünglichen Planungen abweichen.
„Die Flughafenplaner im Bund, in Berlin und Brandenburg sowie die Deutsche Flugsicherung (DFS) haben die betroffene Bevölkerung seit 1998 gezielt hinters Licht geführt“, so Schubert. Hätte man von Anfang an offen bekannt gegeben, wie tatsächlich geflogen werden soll, wäre schon damals jedem aufgefallen, dass man Hunderttausende Flugzeuge jährlich nicht in niedrigen Höhen über europäische Vogelschutzgebiete und Trinkwasserreservoire für Millionen von Menschen steuern kann.
Erneut habe sich die Position des Aktionsbündnisses für ein lebenswertes Brandenburg bestätigt, dass an dem falschen Standort in Schönefeld niemals ein internationales Drehkreuz entstehen dürfe, so Schubert. Allenfalls könne der BER als mittelgroßer Flughafen für den regionalen Bedarf von Berlin und Brandenburg in Betrieb gehen. So sei er mit seinen ursprünglich geplanten geraden An- und Abflugrouten beantragt, geplant und genehmigt.
Die Stahnsdorfer Bürgerinitiative rief dazu auf, die Gunst der Stunde zu nutzen und dafür sorgen, dass das erfolgreiche brandenburgische Volksbegehren für ein Nachtflugverbot von 22 bis 6 Uhr nicht in Vergessenheit gerät. Die nächste Demonstration ist für den 8. Juni ab 15 Uhr in Schönefeld geplant. ldg