PNN 18.5.13

Schulneubau in Kleinmachnow wird kleiner Mehrheit für Kompromissvorschlag

von Henry Klix

Kleinmachnow - Bis zum September soll der Bauantrag für einen Schulneubau in Kleinmachnow vorbereitet werden. Die Gemeindevertretung ist am Donnerstagabend mehrheitlich einem Kompromiss von Bürgermeister Michael Grubert (SPD) gefolgt, einen Systemneubau mit einer Bruttogeschossfläche von 3500 Quadratmetern planen zu lassen, der nicht teurer als 5,25 Millionen Euro werden soll. Der Planungsauftrag soll noch vor Sommerpause erteilt werden.

Grubert hatte sich eigentlich einen größeren Neubau gewünscht, nach zweistündiger Debatte hatte sich aber in der Gemeindevertretung keine Mehrheit dafür abgezeichnet. Daraufhin legte Grubert den Kompromissvorschlag vor. „Wenn man den Standard der anderen Kleinmachnower Schulen fortschreiben wollte, müsste man an sich einen 4100 Quadratmeter großen Neubau errichten“, sagte Grubert nach der Sitzung. Mit der kleineren Variante könne er aber leben. „Wir werden eine schöne Schule hinbekommen und alle sind zum Maßhalten gezwungen.“

Für das Projekt besteht ein gewisser Zeitdruck: Der Neubau muss bis zum Sommer 2015 hinter dem Rathaus am Adolf-Grimme-Ring 7 stehen. Dann wird der Mietvertrag der dritten Kleinmachnower Grundschule für ihr Haus auf dem Seeberg auslaufen. Es gehört der Internationalen Schule, die die Räume inzwischen selbst braucht. Die Grundschüler auf die beiden anderen Kleinmachnower Grundschulen zu verteilen, wird in der Gemeindevertretung durchweg abgelehnt, über einen Neubau besteht Konsens. Aber nicht über die Größe, die Kosten und den Weg.

Die Linken argumentierten, dass ein 4100 Quadratmeter großer Neubau in keinem Verhältnis zu anderen Schulen in Kleinmachnow und auch zu den Richtlinien des brandenburgischen Bildungsministeriums stehe. „Für 300 Grundschüler wären 2800 Quadratmeter realistisch“, sagte Fraktionschef Klaus-Jürgen Warnick. SPD-Fraktionschef Jens Klocksin fand diese Zahlen „nicht aus der Luft gegriffen“ und warnte davor, dass die Kosten für einen Schulneubau aus dem Ruder laufen könnten, wie das schon bei anderen Bauprojekten im Ort passiert sei.

Abgeschlossen ist die Schuldiskussion auch mit dem Bürgermeisterkompromiss noch nicht: Er fand nur 15 Ja-Stimmen, 11 Gemeindevertreter waren dagegen. Ein „Errichtungsbeschluss“ soll gefasst werden, wenn im September die Bauantragsunterlagen komplett sind. Erst dann werden auch die Gelder für einen Neubau freigegeben. Henry Klix