PNN 23.2.13
Konzept wird mit Jugendlichen entwickelt
Kleinmachnow - Seit Jahren wird in Kleinmachnow über die Schaffung weiterer Freizeiteinrichtungen diskutiert – bisher gibt es für die 2700 Jugendlichen im Alter zwischen 12 und 21 Jahren nur den Carat-Club. Jetzt soll in einem leer stehenden Ladengeschäft an der Hohen Kiefer in der Nähe des Fuchsbaus ein Schülercafé eingerichtet werden. Ein entsprechender Beschluss ist am Donnerstagabend nach langer kontroverser Diskussion mehrheitlich von den Gemeindevertretern gefasst worden.
Einig waren sich die Abgeordneten zwar darüber, dass die Jugendlichen weitere Freizeitmöglichkeiten benötigen. Der konkrete Vorschlag von Bürgermeister Michael Grubert (SPD) zur Einrichtung des Schülercafés stieß jedoch nicht bei allen Gemeindevertretern auf Gegenliebe. Weitergehende Anregungen des Bildungs- und Kulturausschusses seien nicht beachtet, Alternativstandorte nicht untersucht worden, hieß.
Grubert wies die Vorwürfe zurück und betonte, dass das Schülercafé eine Zwischenlösung sein soll – die Gemeinde möchte die beiden Ladenräume deshalb vorerst nur für einen Zeitraum von zwei Jahren mieten. Aufgabe der Gemeinde bleibe es, einen Standort für ein dauerhaftes Jugendzentrum zu finden und dafür ein Konzept zu entwickeln, so der Bürgermeister.
In dem neuen Jugendcafé sollen sich etwa 30 bis 35 Jugendliche treffen können. Geplant sind Internetarbeitsplätze mit der Möglichkeit, eigene Laptops anzuschließen, sowie ein Billardtisch und ein Kickerspiel. Zudem sollen in dem von 13 bis 19.30 geöffneten Café alkoholfreie Getränke und kleine Snacks angeboten werden – ein Sozialarbeiter werde ständig vor Ort sein. Grubert hatte sich bereits am Dienstag mit 20 Schülervertretern aus Oberschulen der Region Teltow getroffen und war mit seinem Vorschlag auf positive Resonanz gestoßen (PNN berichteten). Die Jugendlichen seien zur Mitwirkung bereit, berichtete Grubert nach dem Treffen
Die Ideen für die Ausgestaltung des Jugendcafés müssten indes von den Schülern selbst kommen, kritisierten mehrere Gemeindevertreter am Donnerstagabend das Konzept. „Sie brauchen kein Beschäftigungsprogramm und wollen nicht ständig unter Aufsicht stehen“, warf Kornelia Kimpfel (FDP) ein. Aufgegriffen wurde schließlich ein Vorschlag von Axel Mueller (Grüne). Demnach soll die Verwaltung mit einem Beirat der Jugendlichen gemeinsam ein Programm erarbeiten. Ein Jugendparlament, das diese Aufgabe übernehmen könnte, gebe es in Kleinmachnow leider noch nicht, so Mueller.
Jens Klocksin (SPD) sagte, die Errichtung eines dauerhaften Freizeitzentrums sollte dabei nicht aus den Augen gelassen werden. Die Gemeindevertretung dürfe nach dem Ende ihrer Legistaturperiode im Jahr 2014 nicht auseinandergehen, ohne eine Lösung dafür gefunden zu haben, so Klocksin. Hagen Ludwig