PNN 15.2.13
Kleinmachnow - Im Streit um die Zukunft der beiden Kleinmachnower Förderschulen zeichnet sich ein Kompromiss ab. Mit einem freien Träger soll jetzt ein gemeinsamer Schulstandort am Schleusenweg gesichert werden, kündigte Landrat Wolfgang Blasig (SPD) am Donnerstagabend im Kreisausschuss an. Die Verwaltung sei dazu bereits im Gespräch mit Interessenten, hieß es.
Ursprünglich wollte das Landratsamt die Schule für geistig behinderte Kinder am Erlenweg wegen Schülermangels bereits nach dem laufenden Schuljahr schließen. Auch der Schule für Lernbehinderte am Schleusenweg wurde keine Zukunft mehr gegeben. Ab 2015 sollten dort keine Schüler mehr aufgenommen werden. Zur Begründung hieß es, die Kinder könnten dann im Zuge des landesweiten Inklusionsprogramms herkömmliche Schulen besuchen und dort gefördert werden. Dagegen hatte sich erheblicher Widerstand selbst bei den Koalitionspartnern CDU und FDP/BiK/BiT geregt (PNN berichteten). In den Fachausschüssen des Kreistages wurden die Pläne bereits abgelehnt, jetzt sind sie endgültig vom Tisch. Landrat Blasig zog die entsprechende Vorlage zurück und kündigte für die Kreistagssitzung am 28. Februar eine neue Beschlussempfehlung an, deren Grundzüge bereits in der Koalition abgestimmt wurden.
Demnach soll die Verwaltung beauftragt werden, mit einem freien Träger einen langfristigen Vertrag für den Standort Schleusenweg abzuschließen. Ziel sei es, den Betrieb der Schule für Lernbehinderte unbefristet aufrechtzuerhalten, so Blasig. Noch in diesem Jahr wird der Landkreis die Schule sanieren – später soll der freie Träger, der mit dem Kreis einen Erbbaurechtsvertrag abschließt, den Standort auf eigene Kosten entwickeln.
Auch für die Kinder, die derzeit noch die Schule für geistig Behinderte am Erlenweg besuchen, soll es eine einvernehmliche Lösung geben. Der freie Träger müsse gewährleisten, dass sie weiter in Kleinmachnow zur Schule gehen können, wenn die Eltern es wünschen. Der Landkreis will deshalb mit ihm einen Mietvertrag bis 2014 über das Gebäude am Erlenweg abschließen – der freie Träger gründet für Kleinmachnow eine Außenstelle. Nach 2014 sollen beide Förderschuleinrichtungen gemeinsam den Standort am Schleusenweg nutzen.
Hagen Ludwig