PNN 22.1.13
auf letzte Chance
Kleinmachnow - Die Diskussion um den Ausbau der Kleinmachnower Schleuse flammt wieder auf. Der Verein Weitblick – hinter dem unter anderem der Bundesverband der Binnenschifffahrt, der Bauindustrieverband und die Industrie- und Handelskammer Berlin-Brandenburg (IHK) stehen – setzt sich erneut für den Ausbau am Teltowkanal ein. Dabei war der bereits im November 2010 durch das Bundesverkehrsministerium gestoppt worden. Der Verein hofft auf eine letzte Chance und will das Ministerium von einem Schleusenausbau auf eine Länge von 130 Metern überzeugen. Der Bund will die Schleuse bislang lediglich sanieren.
„Eine Investition ohne Nutzen“ nennt Dietmar Raschmann, Vorsitzender der Initiative „Weitblick – Verkehrsinfrastruktur, Wirtschaft und Logistik“ die Sanierung. Auch danach werde die Schleuse nicht den technischen Anforderungen genügen. Zudem habe der Bund nur einen einstelligen Millionenbetrag bereitgestellt. Das Geld werde nicht reichen, hingegen würden etliche Millionen, die für die Planung des Ausbaus ausgegeben wurden, verpuffen. Deshalb fordert Raschmann: „Die Vernunft soll obsiegen.“ Er setzt sich für einen Ausbau auf 130 Meter ein, der auch Umweltschützer zufriedenstellen soll. Demnach müssten nur wenige Bäume gefällt werden und man könnte auf Koppelstellen im Uferbereich verzichten. Etwa 32 bis 42 Millionen Euro würde der Ausbau kosten, der die Schleuse zukunftsfähig machen soll.
Die Kleinmachnower Bundestagsabgeordnete Cornelia Behm (Grüne) lehnt den Vorstoß ab. „Die Ausbaubefürworter versuchen es immer wieder und sind doch zu spät.“ Ihre Argumente überzeugten nicht, schon früher habe ein Ausbau auf 115 Metern Länge keine Anhänger gefunden. Ursprünglich waren sogar 190 Meter geplant. „Die Bundesregierung hat die Pläne zu Recht aufgegeben.“ Die Schleuse sei kein Nadelöhr, heute würden nur etwa fünf Schiffe pro Tag geschleust, die meisten sind klein. Große Schiffe, die 124 Meter lang sind, passierten die Schleuse im Schnitt nur einmal in der Woche. tor