PNN 12.1.2013
Schule, Kita, Sporthalle und nun auch ein Ärztehaus auf dem Hoffbauer-Gelände in Kleinmachnow
Kleinmachnow - Die Hoffbauer-Hochhäuser in Kleinmachnow sollen künftig nicht mehr nur Schülern und Kindern Räume bieten, sondern auch Ärzten und Patienten. Auf dem Areal am Schwarzen Weg soll bereits in der zweiten Jahreshälfte ein Medizinisches Versorgungszentrum eröffnen. Wie Hoffbauer-Chef Frank Hohn am Freitagnachmittag erklärte, habe das Potsdamer Ernst-von-Bergmann-Klinikum einen entsprechenden Mietvertrag für das komplette Erdgeschoss eines der zwei Achtgeschosser auf dem Areal unterschrieben.
Die ersten Arbeiten für den Umbau der unteren Etage zum Ärztehaus hätten bereits begonnen. Unter anderem sei ein separater Eingang geplant. Noch lägen aber nicht alle notwendigen Baugenehmigungen vor. Sie sollen in den kommenden Wochen eintreffen. Eine Sprecherin des Bergmann-Klinikums konnte auf Anfrage der PNN keine weiteren Details zu den Plänen nennen.
Auch auf den über dem künftigen Ärztehaus liegenden Etagen gibt es Veränderungen. So soll die Altenpflegeschule der Hoffbauer-Stiftung von ihrem derzeitigen Potsdamer Standort auf Hermannswerder noch in diesem Jahr nach Kleinmachnow ziehen. Ein weiterer neuer Mieter auf dem Campus wird zudem die Krankenpflegeschule des Diakonissenhauses. Die Lehrlinge beider Schulen sollen auf dem Gelände den theoretischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren.
Doch nicht nur für Berufsschüler und Mediziner werden einzelne Etagen des bislang noch nicht voll genutzten Hochhauses umgebaut. Bereits seit Schuljahresbeginn sind dort auch Schüler des Kleinmachnower Weinberg-Gymnasiums untergebracht, weil der Platz an ihrer Schule nicht ausreicht. Hohn will auch diese Räume zu richtigen Klassenzimmern umbauen lassen.
Auch die Schüler der Evangelischen Grundschule und des Gymnasiums sowie die Kinder des Evangelischen Kindergartens werden vom Umbau des in Richtung Kleinmachnow gelegenen Hochhauses profitieren. So soll eine Etage zum Bewegungsraum umfunktioniert werden, um dort Tischtennis zu spielen oder zu tanzen, so Hohn.
Darüber hinaus wird auch auf der Teltower Seite des Campus-Areals einiges in Bewegung kommen: So hatte die Stiftung am Freitag eingeladen, um die Grundsteinlegung für den Bau einer Drei-Feld-Sporthalle mit 199 Zuschauerplätzen zu feiern. Sie soll noch in diesem Jahr eingeweiht und unter anderem von den Schülern der Evangelischen Grundschule, des Evangelischen Gymnasiums und des benachbarten Oberstufenzentrums (OSZ) genutzt werden. Als Bauherr übernimmt Hoffbauer einen Großteil der Finanzierung der 4,7 Millionen Euro teuren Halle. Unterstützt wird die Stiftung von der Stadt Teltow, der Gemeinde Kleinmachnow und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark. Die Halle soll auch von Freizeitsportlern und Vereinen der Region genutzt werden können.
Um den Bau und die Kostenteilung hatte es in den vergangenen zwei Jahren viele Diskussionen gegeben (PNN berichteten). Der Landkreis beteiligt sich mit 1,8 Millionen Euro an dem Projekt, damit die Schüler des Oberstufenzentrums die Halle nutzen können. Die Lehrlinge hatten bislang keine eigene Halle, sagte OSZ-Leiter Henri Danker gegenüber den PNN. Sie mussten lange Wege in Kauf nehmen. Deshalb sei der Bau für seine Schüler immens wichtig.
Mit der Gründung der Evangelischen Grundschule hatte im Jahr 2004 der Aufbau des evangelischen Campus am Schwarzen Weg begonnen, auf dem es mittlerweile Bildungsangebote vom Kindergarten bis zum Abitur gibt. Auch das Berufsbildungswerk des Oberlinhauses unterhält hier ein Internat.
Mit den Arbeiten an dem Achtgeschosser sei das Projekt Hoffbauer-Campus allerdings noch nicht abgeschlossen, sagte Hohn. Weiterhin sei die ehemalige Großküche der Siemens-Angestellten ungenutzt. Der Stiftungschef schlug vor, eine kommunale Gesellschaft zu gründen, die von der Großküche aus zahlreiche Kindergärten und Schulen in der Region Teltow mit Essen beliefern könnte.