PNN 4.1.13

 

Der schnelle Ritt zur neuen Schule Kleinmachnow benötigt sieben Millionen Euro

von Tobias Reichelt

Kleinmachnow - Der Plan für den Umzug der Seeberg-Grundschule in ein neues, dringend benötigtes Schulgebäude steht. Im Rathaus werde an der Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs zum Schulneubau samt Hort gearbeitet. Das sagte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) am Donnerstag gegenüber den PNN. Auch die Finanzierung des etwa sieben Millionen Euro teuren Projekts sei weitestgehend geklärt.

Um die neue Schule direkt hinter dem Rathaus am Fuße des Seebergs auf dem Grundstück Adolf-Grimme-Ring 7 bauen zu können, soll die Gemeinde einen Kredit über vier bis fünf Millionen Euro aufnehmen. Den Rest, hofft Grubert, aus Eigenmitteln der Kommune finanzieren zu können. Unter anderem soll noch im Frühjahr ein Vertrag mit einem großen Unternehmen über eine Ansiedlung im Gewerbegebiet P+E geschlossen werden und frisches Geld in die Gemeindekasse spülen. Um welches Unternehmen es sich handelt, sagte Grubert nicht.

In zwei Wochen, am 17. Januar, sollen die Kleinmachnower Gemeindevertreter in einer Sondersitzung über den Neubau entscheiden. Stimmen sie zu, soll bis Ende April – in der nach europäischem Ausschreibungsrecht kurzmöglichsten Zeit – ein Architekt gefunden sein. „Spätestens im Sommer müssen wir wissen, wie das Gebäude aussehen wird.“ Schon 2015 sollen die Schüler einziehen.

Hintergrund des Umzugs im Eilverfahren ist die Ankündigung der Internationalen Schule BBIS, den Mietvertrag für die heute noch auf ihrem Gelände am Seeberg ansässige Grundschule nicht mehr zu verlängern. Somit gilt er nur noch bis zum 31. Juli 2015. Die Privatschule wachse und benötige den Platz dann für eigene Klassenräume, hatte BBIS-Geschäftsführer Burkhard Dolata erklärt.

Deshalb muss es schnell gehen. Es sei realistisch, den engen Zeitplan einzuhalten, sagte Grubert. Im August soll der Bauantrag gestellt werden, Baustart könne noch im Dezember sein. Unter den sonst oft uneinigen Gemeindevertretern sei der Neubau kein Streitthema. „Alle wollen das Gleiche“, so Grubert. Auch die Schulkonferenz habe zugestimmt. Eigentümerin des künftigen Schulareals ist die kommunale Wohnungsgesellschaft Gewog. Durch einen Grundstückstausch soll es in den Besitz der Gemeinde gelangen. Das kostet 250 000 Euro.

Die neue Seeberg-Grundschule soll „mindestens genauso gut sein wie die alte“, sagte Grubert. Über einen Zusammenschluss mit den zwei von der Schließung bedrohten Förderschulen in Kleinmachnow habe man nachgedacht. Entsprechende Pläne sollen in der Untersuchung berücksichtigt werden. Dass sie verwirklicht werden, glaubt Grubert nicht. Bislang gebe es keine positiven Signale vom Landkreis die Zukunft seiner zwei Förderschulen betreffend.

Aber auch ohne Zusammenschluss: Der Bedarf für eine dritte Grundschule in Kleinmachnow sei bis zum Jahr 2025 gegeben. Ob sie darüber hinaus benötigt werde, sei noch nicht abzusehen. Deshalb soll die Schule so variabel gebaut werden, dass die Gebäudehülle anschließend auch für Senioren oder Sportler genutzt werden kann. Tobias Reichelt