PNN 15.12.12
Nach zähem Ringen macht die Kommune den Weg für eine Wohnnutzung frei
Kleinmachnow - Die Hakeburg wird zu einem Wohnhaus umgebaut. Das denkmalgeschützte Gebäude, an dem in den vergangenen Monaten immer wieder Scheiben eingeschlagen oder Farbe verschmiert wurde, könnte damit vor weiterem Verfall gerettet werden. Über ein Jahr hat der Kampf zwischen dem Eigentümer, der Orco-Tochter Vivaro, und der Gemeinde Kleinmachnow über die für den Umbau nötige Änderung des Bebauungsplans gedauert. Auf der letzten Gemeindevertretersitzung des Jahres am Donnerstagabend war der Beschluss dann plötzlich schnell gefasst. „Wir sollten zustimmen, damit das Gebäude endlich vor seinem fortschreitenden Verfall gerettet wird“, so Angelika Scheib (CDU). Nach dem neuen Konzept der Eigentümer fallen zusätzliche Neubauten auf dem Gelände weg, zudem werden weniger Parkplätze benötigt.
Ursprünglich hatte die Immobiliengesellschaft dort ein Hotel nebst Bettenhaus und Biergarten geplant – nach zähen Diskussionen hatten die Gemeindevertreter das in einem 2010 beschlossenen Planwerk auch festgeschrieben. Weil sich jedoch über Jahre kein seriöser Investor fand, sind diese Pläne seit rund einem Jahr vom Tisch. Doch einige Gemeindevertreter sträubten sich dagegen, nun stattdessen die Wohnnutzung planerisch festzuschreiben. Sie wollten zuerst eine fertige Planung sehen, bevor sie zustimmen.
Die hat Vivaro inzwischen vorgelegt und die Skeptiker damit offenbar besänftigt. Eigentlich komme die Planänderung der Kommune entgegen, sagte Bürgermeister Michael Grubert (SPD). Das Bettenhaus, für das bereits Baurecht besteht, fällt nun weg, auch das leidige Thema des Gastgartens sei die Gemeinde damit los, so Grubert. Der nämlich hätte ein erhöhtes Verkehrsaufkommen in der Karl-Marx-Straße und auf dem Zehlendorfer Damm bedeutet. Vivaro habe sich außerdem bereit erklärt, alle Kosten für das Planänderungsverfahren zu übernehmen. Dazu werde in den kommenden Wochen ein städtebaulicher Vertrag aufgesetzt.
„Wir freuen uns, dass wir nach einem langen Weg mit vielen Missverständnissen nun mit der Kommune zusammenarbeiten“, sagte Vivaro-Projektleiter Wolfgang Falk den PNN am Freitag. Keiner habe schließlich Freude an einer Immobilie, die vor sich hin rotte. Gespräche mit einem Architekten über den Umbau der Hakeburg hätten bereits stattgefunden. Insgesamt sollen in dem denkmalgeschützten Gebäude rund 16 Eigentumswohnungen entstehen. Eventuell werde es einen Mix mit einigen Mietwohnungen geben. „Wir versprechen uns dadurch eine Vitalisierung der gesamten Umgebung am Fuße des Seebergs“, so Falk. Eine ähnliche Erfahrung habe man mit den Wohnungen am Hochwald gemacht, so Falk. Dort hat das Unternehmen bereits ein Wohnprojekt realisiert. Dabei habe es mehr Bewerber als Wohnungen gegeben, einige von ihnen interessierten sich nun für die Hakeburg. „An der Nachfrage für die Wohnungen mangelt es nicht“, so Falk. Man stehe in den Startlöchern, in den kommenden drei Jahren soll der Umbau der Hakeburg abgeschlossen werden.