PNN 19.11.2012

 

Eichenspinner bleiben ein Problem

Kleinmachnow wappnet sich für neue Saison

von Ariane Lemme

Geplant. Der Eichenprozessionsspinner soll mit einem neuen Absauggerät bekämpft werden.

Kleinmachnow - Auch im kommenden Jahr rechnet die Gemeinde Kleinmachnow wieder mit einem starken Befall durch den Eichenprozessionsspinner. Das geht aus einem jetzt vorgelegten Bericht der Verwaltung hervor. Seit 2009 breitet sich der Schmetterling im gesamten Landkreis massiv aus, seine Raupen lösen bei Menschen, aber auch Hunden, Katzen und anderen Tieren teils heftige allergische Reaktionen bis hin zu Asthmaanfällen aus. Die Kommune habe zwar Maßnahmen ergriffen, um die Raupen mit gefährlichen Brennhärchen zu bekämpfen. Die hätten allerdings weniger dazu beigetragen, den Schädling zurückzudrängen, als vielmehr der Gesundheitsvorsorge gedient. „Effektiv lässt sich der Schmetterling nur mit dem Einsatz geeigneter Pestizide bekämpfen“, heißt es in dem Bericht.

Dazu müssten die Raupen zwischen Mitte April und Mitte Mai vernichtet werden, solange sie ihre Allergie auslösenden Brennhaare noch nicht ausgebildet haben. Doch momentan gibt es noch keine EU-Zulassung für ein Biozid in Siedlungsgebieten, mit dem ein Einsatz aus der Luft gegen den Eichenprozessionsspinner geflogen werden könnte. Städte, Gemeinden und Ämter bereiten derzeit in Zusammenarbeit mit den Oberförstereien und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark einen Aktionsplan vor, der mit Zulassung eines geeigneten Mittels dann sofort zum Einsatz kommen würde. Doch ob die Zulassung bis zum kommenden Frühjahr vorliegt, sei fraglich, heißt es beim Landesamt für Landwirtschaft. Deshalb werden ab April in Kleinmachnow wohl erneut 70 Warnschilder aufgestellt, zusätzlich soll der Bauhof die Raupennester wie bislang an allen öffentlichen Straßen sowie in der Nähe von Kindertagesstätten und Schulen von den Bäumen absaugen.

Hierbei hatte es in diesem Jahr allerdings eine Panne gegeben: Das Gerät, mit dem die Nester bis zu einer Höhe von 2,5 Meter beseitigt werden können, war schnell defekt, anschließend hätten die Nester nur noch fixiert und abgeflammt werden können, so Bauamtsleiterin Barbara Neidel. Durch die große Hitzeeinwirkung sei jetzt vor allem bei den jüngeren Bäumen mit Rindenschäden zu rechnen. „Die Methode soll deshalb nicht mehr angewandt werden und der Bauhof ein neues Absauggerät anschaffen“, so Neidel. Ariane Lemme