PNN 2.11.12
Teltow will in nachhaltige Energie investieren
Teltow - Mit rund 100 000 Euro jährlich könnte die Stadt Teltow in Zukunft den Klimaschutz vorantreiben. Das zumindest sieht ein Antrag vor, den die Fraktionen von SPD, Linke/Umweltaktive und Bit sowie die Stadtverordneten Wolfgang Köhn, Eberhard Adenstedt und Angelika Gebauer (alle fraktionslos) gemeinsam einbringen wollen. Der Klimafonds soll aus dem Geld gespeist werden, das die Stadt aus der Wegenutzung der Strom- und Gasanbieter einnimmt.
„Die Summe haben wir jedes Jahr ohnehin zur Verfügung, sie soll aber künftig zweckgebunden eingesetzt werden“, sagte Steffen Heller (Linke/Umweltaktive) den PNN. Der Stromanbieter Eonedis zahlt jährlich rund 600 000 Euro Konzessionen an die Stadt, der Gasanbieter Energie Mark Brandenburg GmbH (EMB) etwa 400 000 Euro. Mit dem Geld sollen Pilotprojekte und investive Zuschüsse zur Umsetzung der Energiewende finanziert werden. „Dazu könnte etwa die Anschaffung stromsparender LED-Lampen für bestimmte Stadtviertel oder Photovoltaik-Anlagen auf öffentlichen Gebäuden zählen“, so Heller.
Wichtig sei aber, dass die Stadtverordneten über die einzelnen aus dem Klimafonds finanzierten Projekte informiert würden. Über den Haushaltsentwurf der Stadt könnten sie außerdem über die konkreten Verwendungsmöglichkeiten mitentscheiden. Neben einer nachhaltigen Stadtentwicklung gewinne die Stadt so an Attraktivität als Unternehmens-Standort, heißt es in dem Antrag. Ganz klar solle das Geld deshalb auch nicht für Kunst- und Schülerprojekte verwendet werden, die sich mit dem Thema Klimaschutz beschäftigen, so Heller.Bundesweit soll der Anteil der Erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung bis 2020 auf mindestens 35 Prozent, bis 2030 dann auf 50 Prozent steigen. Im Landkreis werden mittlerweile mehr als 70 Prozent des hier verbrauchten Stroms aus regenerativen Quellen gedeckt.
Wie berichtet wollen sich die drei Kommunen Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf ab dem kommenden Jahr am Projekt Bioenergieregion Ludwigsfelde beteiligen. Dabei soll in den kommenden drei Jahren geprüft werden, ob sich etwa eine eigene Biogasanlage für die Region lohnt. Fossile Brennstoffe würden dann durch Biomasse aus regional verfügbaren Rohstoffen, also etwa Bioabfällen, Raps und Zuckerrüben ersetzt – allerdings fehlt es in der Region schlicht an Ackerflächen zum Anbau der Rohstoffe. alm