PNN 28.9.12

Schulfusion vertagt

Umzug laut Landratsamt nicht so einfach möglich

Kleinmachnow - Bei der geplanten Zusammenlegung der beiden Förderschulen in Kleinmachnow gibt es Probleme. Die Kreisverwaltung hat jetzt erhebliche Bedenken zur Wirtschaftlichkeit des Projektes angemeldet. Eigentlich sollte bereits im Sommer dieses Jahres die Albert-Schweitzer-Förderschule mit dem Schwerpunkt „Geistige Entwicklung“ im Erlenweg in den Schleusenweg 84 umziehen – und mit der dortigen Förderschule für Kinder mit Lernschwäche fusionieren. Allerdings wäre der Umzug nicht ohne größeren Aufwand zu bewerkstelligen, heißt es nun in einem Informationsschreiben an den Kreistag.

Hintergrund: Auch bei einem Umzug müsste der Flachbau im Schleusenweg unter Aspekten des Brandschutzes saniert werden. Ursprünglich geplant war, das Gebäude aus den 1930er Jahren erst einmal nur barrierefrei zu machen und einen Ausbau auf das kommende Jahr zu verschieben. Kurzfristig hätten laut Planungen rund 70 000 Euro ausgereicht. Nun jedoch würden die Kosten ein Vielfaches betragen. Außerdem würde ein wichtiger Unterrichtsraum nicht mehr zur Verfügung stehen. Mittlerweile sei gemeinsam mit der Schule und deren Schulkonferenz ein weiterreichendes Konzept entwickelt worden, heißt es nun aus dem Landratsamt. Der Umzug ist nun zum nächsten Schuljahresbeginn vorgesehen.

Unterdessen gibt es auch aus Kleinmachnow Forderungen, den Umzug zügig voranzutreiben. „Beide Schulen werden vom Kreis getragen, aber wir sind trotzdem in der Pflicht, uns gerade um die Kinder mit Behinderungen zu kümmern“, heißt es in einer Pressemitteilung des Grünen-Ortsverbandes. Bürgermeister Michael Grubert (SPD) müsse sich ebenfalls darum kümmern, dass eine schnelle Zusammenführung umgesetzt werde, so Barbara Sahlmann, Fraktionschefin der Grünen im Kommunalparlament.

Kritik üben die Grünen auch am staatlichen Schulamt, denn nach wie vor gebe es Bemühungen, „die Anfragen der Eltern auf private und kirchliche Einrichtungen wie das Diakonissenheim in Teltow umzuleiten“, so Grünen-Gemeindevertreterin Andrea Schwarzkopf. Das entspreche nicht dem gesetzlich manifestierten Bildungsauftrag des Staates. Ihr Aufruf an den Landkreis: „Fangt endlich an, die Schule am Schleusenweg so herzurichten, dass neue Eltern gerne wieder dort ihre Kinder einschulen.“ lä