PNN 19.9.21

Neuer Schulstandort gesucht

von Ariane Lemme

Mietvertrag für Seeberg-Grundschule nicht verlängert

Kleinmachnow - Die Gemeinde Kleinmachnow muss nach einem neuen Standort für die Seeberg-Grundschule suchen. Das wurde am Montagabend im Bauausschuss bekannt. Grund dafür ist ein Schreiben der Internationale Schule (BBIS), aus dem hervorgeht, dass sie das Schulgebäude auf dem Seeberg weder an die Kommune verkaufen noch den Mietvertrag verlängern will. Die Gespräche zwischen Kommune und BBIS über die Zukunft des Schulstandortes sind damit gescheitert. Bis Ende des Jahres müsse jetzt eine Entscheidung getroffen werden, sagte Bürgermeister Michael Grubert (SPD) am Dienstag auf PNN-Anfrage. Die Eltern, die ihre Kinder für das Schuljahr 2013 anmelden wollten, bräuchten schließlich Sicherheit über den Bestand der Schule.

Bereits 2004 hatte die Gemeinde eine Standortanalyse durchgeführt – unter den damals untersuchten 23 Orten war das Gebäude auf dem Seeberg das geeignetste. Weil das gesamte Areal im Besitz der BBIS ist, wurden befristete Mietverträge ausgehandelt, der jüngste läuft im Jahr 2015 aus. Mittlerweile hat die Gemeinde allerdings 3,5 Millionen Euro in die Schule investiert, die aktuell von 240 Kindern besucht wird. „Ohne einen neuen Schulstandort stehen wir in drei Jahren mit zehn heimatlosen Klassen da“, so Grubert.

Die Internationale Schule will indes expandieren und den Vertrag deshalb nicht verlängern. In drei Jahren laufe die Baugenehmigung für die mobilen Klassenzimmer auf dem Campus aus, damit fehlten dann Klassenzimmer, Musik- und Kunsträume. Zudem steigen die Schülerzahlen: Aktuell besuchen 700 Kinder die englischsprachige Schule, 2015 werden es voraussichtlich 800 sein, so BBIS-Geschäftsführer Burkhard Dolata.

Die Kommune sei hingegen bisher davon ausgegangen, die dritte Grundschule ab 2015 ohnehin nicht mehr zu benötigen, hieß es bei der BBIS. Als die BBIS vor rund drei Wochen ein Ende des Mietverhältnisses ankündigte (PNN berichteten), war man bei der Gemeinde allerdings überrascht: Noch im Frühjahr habe es positive Signale seitens der BBIS gegeben, so Grubert. Er hatte daraufhin angekündigt, weiter mit Dolata zu verhandeln. Die Gemeindevertreter hatten sich auf ihrer jüngsten Sitzung am 7. September einmütig für den Erhalt der Seeberg-Grundschule als eigenständige Bildungseinrichtung mit angegliedertem Hort ausgesprochen. Ariane Lemme