PNN 5.9.12
Schleusen-Befürworter planen Aktion in Berlin
Kleinmachnow / Berlin - Die Befürworter eines Schleusenausbaus in Kleinmachnow wollen Ende dieses Monats im Berliner Regierungsviertel für ihre Ziele demonstrieren. Wie aus einer Mitteilung des Vereins zur Förderung des Stromgebietes Oder/Havel hervorgeht, soll dazu ein Schubverband am 22. September von Eisenhüttenstadt in Richtung Hauptstadt aufbrechen. Am 24. September soll dann am Reichstagsufer eine Resolution übergeben werden. Die Kleinmachnower Initiative „Pro Kanallandschaft“ hat bereits eine Gegenaktion angekündigt.
Wie berichtet hatte Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) den seit der Wende geplanten Ausbau der Kleinmachnower Schleuse vor knapp zwei Jahren aus Kostengründen gestoppt. Die Erweiterung des historischen Bauwerkes im Teltowkanal hätte den Bundeshaushalt mit 48 Millionen Euro zu stark belastet. Geplant und bereits beschlossen war, die Schleuse von derzeit 85 auf 190 Meter Länge zu erweitern, damit Schubverbände nicht erst entkoppelt werden müssen, wenn sie passieren wollen. Die Industrie- und Handelskammer sowie diverse Wirtschaftsverbände haben das Thema jetzt wieder auf die Tagesordnung gesetzt. „Die Unternehmen entlang den Wasserstraßen wollen nicht hinnehmen, dass der Bundesverkehrsminister die Kanäle in unserer Region als Transportwege weitgehend abschreibt“, heißt es nun vonseiten des Oder/Havel-Fördervereins. Durch eine Herabstufung der Wasserstraßen durch den Bund würden die bisherigen Investitionen sinnlos werden. Laut Förderverein wolle der Bund künftig Wasserstraßen nur noch nach transportierter Tonnage bewerten und danach Gelder für Ausbaumaßnahmen verteilen.
„Es sind immer wieder die alten Argumente“, so Ursula Theiler, Sprecherin der Kleinmachnower Initiative Pro Kanallandschaft, die sich seit langem gegen den Ausbau wehrt. Theiler verwies erneut darauf, dass die Kleinmachnower Schleuse in ihrem derzeitigen Zustand mehr als genug Kapazität habe. Für acht Millionen Tonnen pro Jahr sei das Bauwerk ausgelegt, nur eine Million werde jährlich durchgeschleust – Tendenz sinkend. „Eine Verkehrsverlagerung von der Straße auf das Wasser lässt sich nicht herbeibauen“, so Theiler. Thomas Lähns