PNN 26.6.12
Positive Bilanz zum Abschluss des Deutschen Wandertages – Investitionen sollen sich jetzt auszahlen
Potsdam-Mittelmark - Es war eine durchweg positive Bilanz, die zur Abschlussveranstaltung des 112. Deutschen Wandertages am Montag auf Schloss Diedersdorf gezogen wurde. Der Präsident des Deutschen Wanderverbandes, Hans-Ulrich Rauchfuß, vergab für die Organisatoren im Fläming und im Havelland symbolisch die Note „Eins Plus“. Auch Vize-Landrat Christian Stein (CDU), in Potsdam-Mittelmark für die Wirtschaftsförderung zuständig, zeigte sich im PNN-Gespräch sehr zufrieden mit dem Verlauf.
Mehrere Jahre hatte sich der Landkreis auf den Wandertag vorbereitet und kräftig investiert. So waren die Schaffung von 250 neuen Gästebetten und die Sanierung von weiteren Beherbungsplätzen mit insgesamt 900 000 Euro aus dem Kreisetat gefördert worden. Noch einmal 800000 Euro wurden investiert, um über 700 Kliometer Wanderwege herzurichten, Rastplätze und Informationsstellen zu schaffen. „Ohne diesen Aufwand hätten wir das Großereignis nicht stemmen können“, so Stein. Etwa 30 000 Anmeldungen von Gästen hatten zum Wandertag vorgelgen. „Wir haben keinen abweisen müssen“, sagte der Vize-Landrat. Auch etablierte Beherbungseinrichtungen haben von dem Besucherstrom profitiert – so waren allein im NH-Hotel Kleinmachnow hundert Wanderer untergebracht. Der Tourismusverband Fläming registrierte im Zuge der bundesweiten Werbung bereits einen Anstieg der Übernachtungszahlen um acht Prozent.
Der Erfolg der Bemühungen werde jedoch abschließend an der Nachhaltigkeit gemessen, so Stein „Wir hoffen darauf, dass die Entwicklung der Tourismusregion Havelland-Fläming einen kräftigen Schub erhält, dass es sich herumspricht, wie lohnenswert es ist, die Gegend kennenzulernen.“ Die Resonanz aus den Wandergruppen lässt hoffen. „Wir sind begeistert von der wasser- und waldreichen Gegend“, sagte Uwe Petersen, Vorsitzender des Teutoburger-Wald-Vereins aus Lippe-Detmold, den PNN. Eine Woche lang war seine 56-köpfige Delegation in der Heimvolkshochschule am Seddiner See untergebracht – „eine ausgezeichnete Herberge“, wie Petersen betonte. Wanderungen führten die Gruppe unter anderem rund um den Seddiner See und den Schwielowsee, besichtigt wurden auch Potsdam, die Lutherstadt Wittenberg und der Wörlitzer Park. Die Lage der Reiseregion sei günstig, um auch solche Ausflüge zu unternehmen, so der Vereinschef. Viele Unternehmungen habe die Gruppe auf eigene Faust organisiert. Die aufgezeichnete Beschilderung der Wanderwege habe das leicht gemacht, sagte Petersen.
Andere Gäste haben das Angebot geführter Wanderungen genutzt – über 2000 Teilnehmer seien bei 59 der angebotenen Touren gezählt worden, hieß es. „Ebenso durchwachsen wie das Wetter waren die Teilnehmerzahlen in unserer Region“, sagte dazu Teltows Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD). 63 Interessenten gab es beispielsweise für die Grenzwanderung auf dem Mauerstreifen zwischen Berlin und Kleinmachnow, 60 Teilnehmer wurden bei der Wanderung „Der Teltow – Natur, Kultur und Architektur“ begrüßt. Während dieser Touren hätten die Teilnehmer aus verschiedenen Regionen Deutschlands spannende Geschichten aus verschiedenen Blickwinkeln ausgetauscht, berichtete Luise Rüger von der Touristinformation Teltow.
„Eine große Aufgabe wird es jetzt sein, die geschaffene Infrastruktur zu erhalten und weiter sinnvoll zu nutzen“, sagte Stein. Landkreis, Kommunen und die vielen Akteure vor Ort müssten dafür an einem Strang ziehen, das Landratsamt werde über seine Stabsstelle Unterstützung anbieten. Investitionen wie in den vergangenen drei Jahren lasse jedoch auch die Haushaltslage des Kreises nicht mehr zu. In Teltow wurde bereits das Ziel formuliert, das regionale Wegenetz noch zu erweitern. Zumindest einmal monatlich will die dortige Tourismusinformation künftig in der Saison eine geführte Wanderung anbieten.