PNN 26.5.12

 

Zuschuss für Kammerspiele abgelehnt Finanzausschuss äußert große Bedenken

von Ariane Lemme

Kleinmachnow - Die Krux der Gemeinde Kleinmachnow mit den Kammerspielen kann offenbar auch eine private Initiative zum Erhalt des Kinos nicht auflösen: Grundsätzlich sind die Gemeindevertreter für die Rettung des Hauses, zumal es der Kommune an Räumen für Kulturveranstaltungen mangelt. Doch sobald es um Finanzierungsmodelle geht, drohen die Projekte zu scheitern. So hat der Finanzausschuss einen einmaligen Zuschuss über 400 000 Euro für die Initiative von Carolin Huder und Michael Martens am Donnerstagabend abgelehnt.

„Mit der geplanten Minimalsanierung für 150 000 Euro liefe der Betrieb auf dem selben Niveau weiter wie bisher“, fürchtet etwa Ludwig Burkardt (CDU). In den vergangenen Jahren sei schließlich stets behauptet worden, unter knapp zwei Millionen Euro ließe sich das marode Haus nicht sachgemäß instand setzen.

Ähnlich sieht es der Finanzausschussvorsitzende Klaus-Jürgen Warnick (Linke): „Ich habe ernsthafte Bedenken, dass die Anschubfinanzierung ausreichen würde, um die dringend notwendige Sanierung zu stemmen.“ Der Zuschuss hätte seiner Ansicht nach lediglich eine Alibi-Funktion, mit der die politischen Befürworter hinterher behaupten könnten, sie hätten alles versucht. „Besser wäre es, den beiden Initiatoren ehrlich zu sagen, dass es nicht funktioniert.“ In Warnicks Augen ist außerdem kommunalrechtlich ungeklärt, ob eine so hohe Summe in ein Privatprojekt gesteckt werden dürfe, wenn das Haus nicht im Besitz der Kommune ist.

Im vergangenen Jahr hatte die Gemeinde versucht, das Haus selbst zu kaufen, um es anschließen von Dritten betreiben zu lassen. Huder und Martens hatten sich damals mit jeweils eigenen Projekten beworben – und sich nach dem gescheiterten Kauf zusammengetan. Huder leitet mit dem Neuköllner Heimathafen bereits erfolgreich ein Kulturhaus.

Huder und Martens hatten im Vorfeld auch die Absicht geäußert, die Kammerspiele über ein Genossenschaftsmodell zu betreiben. Die Einlage soll mit rund 250 Euro grundsätzlich für jeden erschwinglich sein und die Kleinmachnower sich, so die Absicht der Initiatoren, stärker mit „ihren“ Kammerspielen identifizieren. Der Idee konnte auch Warnick einiges abgewinnen. Er kritisierte, dass das Genossenschaftsmodell nicht als zwingende Voraussetzung an die Anschubfinanzierung geknüpft worden war. Ariane Lemme