PNN 16.5.12
Bauausschuss fordert belastbare Fakten von Vivaro
Kleinmachnow - Erstmals seit Änderung der Pläne für die Kleinmachnower Hakeburg hat sich der Eigentümer den Fragen der Gemeindevertreter gestellt. Im Bauausschuss am Montagabend stellte Wolfgang Falk von der Vivaro GmbH die Pläne für eine künftige Wohnnutzung vor. Zu einem ersten Termin mit den Gemeindevertretern vor einigen Wochen waren die Vivaro-Mitarbeiter nicht erschienen. Ursprünglich wollte Vivaro in dem um 1906 erbauten Burgensemble ein Hotel einrichten. Weil sich dafür über Jahre kein seriöser Investor fand, seien diese Pläne vom Tisch, so Falk. Jetzt sollen dort 16 Privatwohnungen entstehen, der Kernbereich der Burg wäre dann nicht mehr öffentlich zugänglich.
Für die geänderte Nutzung müsste der Bebauungsplan für das Gelände geändert werden. Grundsätzlich sah der Bauausschuss darin kein Problem, dem Vorsitzenden Jens Klocksin (SPD) waren die neuen Pläne aber zu wenig konkret: Bisher habe Vivaro nichts in das denkmalgeschützte Gebäude investiert, nicht einmal eine adäquate Zwischennutzung gefunden, kritisierte er. „Blanko werden wir den mühsam erarbeiteten B-Plan nicht ändern, dazu wüsste ich gerne mehr Details“, betonte er. Vivaro hatte die Burg 2006 erworben, passiert ist seitdem nichts. Das Planwerk für eine Hotel- und Gaststättennutzung samt Biergarten und neuem Bettenhaus war von der Gemeinde 2010 beschlossen worden. „Bevor wir zustimmen, müssen wir wissen, ob etwa der Denkmalschutz beim Umbau beachtet wird“, so Klocksin.
Einige Bauausschuss-Mitglieder bedauerten, dass das Wahrzeichen der Gemeinde nicht mehr öffentlich zugänglich sein werde. Auf die vorsichtige Anfrage von Andrea Schwarzkopf (Grüne), wie hoch denn der Kaufpreis für die Burg sei, wollte Falk keine Auskunft geben. Die rund vier Millionen, von denen in den vergangenen Wochen oft die Rede war, seien jedenfalls falsch. Ariane Lemme