PNN 15.5.12
Bert Handschumacher soll sein Mandat abgeben
Kleinmachnow - Offener Streit ist bei den Kleinmachnower Liberalen ausgebrochen: Der FDP-Ortsverband hat den Gemeindevertreter Bert Handschumacher am Montag offiziell zur Rückgabe seines Mandats aufgefordert. Der Rechtsanwalt war erst im Januar dieses Jahres für den ausgeschiedenen Michael Lippoldt in die dreiköpfige FDP-Fraktion nachgerückt. Schon seit längerem sei der Ortsverband über die Ausübung der Mandate durch Handschumacher aber auch durch Fraktionschefin Kornelia Kimpfel in der Gemeindevertretung verärgert, heißt es in einer Pressemitteilung. Beide würden nicht mehr zu den Ortsverbandssitzungen erscheinen und hätten den Kontakt zur Parteibasis verloren.
Handschumacher stehe das Mandat zudem aus formalen Gründen gar nicht zu. FDP-Ortschef Norbert Gutheins erklärte, ihm würden Informationen vorliegen, „die den Verdacht begründen, dass Handschuhmacher ungefähr seit Januar 2011 seinen gewöhnlichen Aufenthalt nicht mehr im Gemeindegebiet hat“. Dies bedeute, dass ihm die „jederzeitige Wählbarkeit“, die nach dem Kommunalwahlgesetz erforderlich sei, seit Antritt des Mandates fehle.
Bert Handschumacher lehnte einen Rückzug aus der Gemeindevertretung gestern ab und wies die Vorwürfe zurück. „Ich bin ausschließlich in Kleinmachnow gemeldet und habe hier auch meinen Lebensmittelpunkt“, sagte er den PNN auf Anfrage. Zwar gebe es offensichtlich Differenzen innerhalb des Ortsverbandes, den Kontakt zur Basis habe er jedoch keinesfalls verloren. FDP-Ortschef Gutheins gehe es anscheinend vor allem darum, selbst in die Gemeindevertretung einzuziehen, so Handschumacher. Gutheins wäre laut den Ergebnissen der Kommunalwahl von 2008 der nächste Nachrücker. FDP-Fraktionschefin Kimpfel erklärte am Montag gegenüber den PNN, Personaldebatten sollten intern geführt werden. Vielmehr müsste es in der Parteiarbeit jetzt darum gehen, sich auf Sachthemen wie den Kampf gegen Fluglärm zu konzentrieren. ldg