PNN 16.3.12
Interessengemeinschaft fordert Teltow-Kommunen zu mehr Engagement auf. Ein wenig tut sich schon
Region Teltow - Nonstop radeln und wandern am Teltowkanal – das bleibt bis auf Weiteres Vision. Die Interessengemeinschaft „Kanalaue“ hat die drei Teltow-Kommunen jetzt erneut ermahnt, den seit Jahren geplanten gemeinsamen Regionalpark nicht aus den Augen zu verlieren – und einen erneuten Anlauf für den Erhalt von Fördermitteln zu wagen. Das gemeinsame Ziel von durchgängigen Wegen in der Kanalaue sei ohne ein Engagement der Kommunen nicht zu erreichen, unterstrich IG-Mitstreiterin Christine Dunkel am Mittwochabend auf der Sitzung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Der Teltow“.
Wie berichtet, hatte das Bundesumweltministerium vor zwei Jahren eine Förderzusage für Mittel in Höhe von 3,6 Millionen Euro wieder zurückgezogen. Für den Ausbau des bestehenden Wegenetzes, das zwischen Trampelpfaden und Asphaltstraßen wechselt, war dies ein Rückschlag. Immerhin: Im Hinblick auf den Deutschen Wandertag, der Ende Juni die Besucher nicht nur in den Fläming ziehen soll, sind bereits Wegeschilder aufgestellt worden. Allerdings könne man nach jetzigem Stand nur auf einigen Teilabschnitten geführte Wanderungen am Teltowkanal anbieten, erklärte Christine Dunkel.
Die drei Bürgermeister der Teltow-Region unterstrichen indes, dass ihre Verwaltungen das Thema weiterverfolgen würden. So halte die Gemeinde Stahnsdorf durch Freischneiden die vorhandenen Pfade auf ihrer Gemarkung zugänglich. Bürgermeister Bernd Albers (BfB) kündigte zudem an, dass ein vor längerem eingeleitetes B-Plan-Verfahren zum Ausbau der Wege auf Stahnsdorfer Gebiet jetzt wieder auf die Tagesordnung des Bauausschusses kommen soll. „Dort werden wir entscheiden, ob wir die Pläne wieder aufnehmen“, sagte er.
Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) wies darauf hin, dass seine Gemeinde sich das Wegerecht für mehrere Abschnitte am Seeberg gesichert habe. „Wir wollen das Stück bis zur Schleuse regeln“, sagte er. Einen durchgängigen Rundweg um den Machnower See werde es jedoch nicht geben. Im Bereich der Rammrathbrücke werde Kleinmachnow schließlich einen Wegenutzungsvertrag mit dem Wasser- und Schifffahrtsamt als Grundstückseigner abschließen. Darüber hinaus hatte die Gemeinde im vergangenen Jahr die Allee am Alten Forsthaus für Radler und Wanderer vom Bauhof herrichten lassen. Auch auf der Nordseite des Kanals wurde auf Initiative Kleinmachnows ein 1000 Meter langer Schotterweg hergerichtet.
Und Teltow? Dort läuft noch die Abstimmung zwischen der Stadt und dem Eigentümer eines Großteils der Grundstücke südlich des Kanals, der Klösters Bau GmbH. Vis à vis der Altstadt sollen ein Stadthafen mit Bootsliegeplätzen, Gastronomie und maritimem Gewerbe sowie Wohnungen entstehen. „Wir wollen den Teil-Bebauungsplan erst einmal zum Abschluss bringen“, sagte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD). Mit der Wiedererrichtung der Teltowwerftbrücke nimmt aber ein weiteres wesentliches Kanalauen-Projekt bereits Form an: Zurzeit werden verschiedene Entwürfe für eine neue Fußgänger- und Radlerbrücke in diesem Bereich mit dem Berliner Nachbarbezirk Zehlendorf erörtert (PNN berichteten). Thomas Lähns