PNN 16.3.12

Bus zum Flughafen gefordert

Schönefeld-Linie notfalls ohne Nachbarkreise

Region Teltow - Die Gemeinden in der Region Teltow fordern eine bessere Busverbindung zum künftigen Großflughafen BER. Auf der Sitzung der Kommunalen Arbeitsgemeinschaft „Der Teltow“ (KAT) haben die Vertreter aus Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf den Landkreis als möglichen Rettungsanker in den Fokus genommen. Wie berichtet, wird es mit der geplanten Havelbus-Linie 600 voraussichtlich nichts, weil der Landkreis Dahme-Spreewald eine gemeinsame Finanzierung mit Potsdam-Mittelmark und Teltow-Fläming abgelehnt hat. „Die nüchterne Konsequenz wäre, die Linie ohne sie einzurichten“, sagte der Kleimachnower Kreis- und Landtagsabgeordnete Ludwig Burkardt (CDU).

Das derzeitige Dilemma mit dem BER hatte der Kleinmachnower Karl-Peter Weis (BiK) veranschaulicht: Bis zu anderthalb Stunden würden Zug- und Busreisende von Teltow, Kleinmachnow und Stahnsdorf zum künftigen Großflughafen BER brauchen – bei einer Entfernung von rund 20 Kilometern. Eine Anbindung der Region durch den neuen Flughafenzug vom Berliner Hauptbahnhof hatte das Land bereits abgelehnt (PNN berichteten). „Dieser Zustand ist nicht befriedigend“, sagte Weis. Er schlug vor, an die Landesregierung heranzutreten und Alternativen zu fordern. Möglicherweise ließe sich eine sogenannte „landesbedeutsame Buslinie“ schaffen, wie sie derzeit auch zwischen Potsdam und Wünsdorf besteht. Beide Orte sind Sitz von Landesbehörden und werden durch eine direkte Buslinie verbunden. Die Bedeutsamkeit entstehe laut Weis allein schon durch die knapp 60 000 Einwohner, die in der Region leben.

Eine weitere Möglichkeit laut Ludwig Burkardt: Man könne sich am privaten Expressbus des Potsdamer Verkehrsunternehmens Günter Anger beteiligen, der künftig stündlich von Potsdam aus direkt über Stahnsdorf und Teltow nach Schönefeld fahren soll. Dadurch ließe sich der Takt auf halbstündliche Fahrten verkürzen und man könnte zusätzliche Haltestellen in der Region einrichten.