PNN 10.3.12
Anmeldungen für die 7. Klassen: Nicht immer wird es die Wunschschule sein
Potsdam-Mittelmark - Alle weiterführenden Schulen im Potsdamer Umland werden zum neuen Schuljahr mit hoher Wahrscheinlichkeit neue siebte Klassen einrichten können. Das ist die positive Zwischenbilanz des aktuellen Ü7-Verfahrens nach Auswertung der Erstwünsche der Schüler. Ü7 steht für den Übergang in die siebte Klasse – zur Wahl stehen in Brandenburg Gymnasien sowie Gesamt- und Oberschulen. Auch im Potsdamer Umland wird jedoch nicht jedes Kind an seine Wunschschule gehen können – soviel kann anhand der am Freitag von Schulrat Wolfgang Panther mitgeteilten Zahlen bereits gesagt werden.
Mit Spannung wurden besonders die Anmeldezahlen in der prosperierenden Region Teltow erwartet, und es gab zumindest ein Ausrufezeichen. Mit Abstand die meisten Sechstklässler haben sich für das erst 2010 eröffnete Gymnasium Stahnsdorf angemeldet. 186 Erstwünsche wurden dort gezählt, für das traditionsreiche Kleinmachnower Weinberg-Gymnasium waren es nur 81, für das Teltower Kant-Gymnasium gar nur 76. Alle drei Schulen befinden sich in Trägerschaft des Landkreises.
„Insgesamt hat sich unsere Prognose bestätigt, was die Wahl die Schulform betrifft“, sagte André Hohmann, Fachbereichsleiter für Schulen beim Landratsamt. Etwas überrascht habe indes die Verteilung der Erstwünsche. Fakt ist, dass das Stahnsdorfer Gymnasium nur 112 Schüler in vier Klassen aufnehmen kann. Umlenkung auf die anderen Gymnasien auch auf Basis der Zweitwünsche ist deshalb angesagt, denn in Teltow und Kleinmachnow ist noch viel Platz.
Bisher befindet sich das Stahnsdorfer Gymnasium noch in einem Übergangsdomizil – erst zum Schuljahr 2013/14 kann das neue Gebäude an der Heinrich-Zille-Straße bezogen werden – die Sporthalle wurde dort bereits eröffnet. Schuldirektor Ulrich Klatt zeigte sich gestern erfreut über die Anziehungskraft seiner Schule. Die Aussicht auf ein neues, modernes Schulgebäude spiele sicherlich eine Rolle sagte er, aber auch die inhaltliche Schwerpunktsetzung. Wie berichtet, basiert das Stahnsdorfer Schulprofil auf drei Säulen: Besondere Bedeutung wird der sprachlichen und sportlichen sowie musisch-ästhetischen Ausrichtung beigemessen.
Auch die Kleinmachnower Maxim-Gorki-Gesamtschule mit gymnasialer Oberstufe hat ein zeitweises Tief längst überwunden: 130 Erstwünsche bei 102 freien Plätzen wurden dort registriert. Im weiteren Verfahren könnten einige Kinder nun an die Teltower Mühlendorf-Oberschule umgelenkt werden, für die es nur 43 Anmeldungen bei 69 freien Plätzen gibt. Insgesamt rechnet man im Landratsamt damit, dass in der Region der Trend zum Gymnasium anhält. Deshalb plant man bereits temporäre Erweiterungen an allen drei staatlichen Gymnasien der Region. So sollen für das Weinberg-Gymnasium zusätzliche Räume auf dem einstigen Siemens-Gelände am Schwarzen Weg angemietet werden.
In den anderen Regionen des Potsdamer Umlands gab es im Ü7-Verfahren wenig Überraschungen. Für das Werderaner Ernst-Haeckel-Gymnasium gingen 79 Anmeldungen ein, ausreichend für die geplanten drei neuen siebten Klassen. In der Norm liegt auch das Michendorfer Wolkenberg-Gymnasium mit 92 Erstwünschen. Für das Beelitzer Sally-Bein-Gymnasium wurden 57 Anmeldungen registriert – möglicherweise können hier nur zwei siebte Klassen eröffnet werden.
Ein weiteres Auswahlverfahren ist an der Oberschule Wilhelmshorst angesagt – dort haben sich 75 Kinder für 51 freie Plätze angemeldet. Viel Platz gibt es indes wieder an der Beelitzer Oberschule, für die es nur 26 Erstwünsche gab. Ausgeglichen ist die Bilanz für die Werderaner Carl-von-Ossitzky-Oberschule mit 70 Anmeldungen bei 72 freien Plätzen.