PNN 11.2.12

Seeberg-Grundschule will an Inklusionsprojekt teilnehmen

Kleinmachnow - Die Kleinmachnower Seeberg-Grundschule will am landesweiten Pilotprojekt Inklusion teilnehmen. Wie berichtet, möchte die Landesregierung das Konzept, das ein gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Handicap zum Normalfall machen will, bis 2018 an allen Brandenburger Grundschulen durchgesetzt haben. Für die Bewerbung an dem Pilotprojekt ist eine Zustimmung des Schulträgers erforderlich, diese gaben die Kleinmachnower Gemeindevertreter am Donnerstagabend einstimmig.

Bürgermeister Michael Grubert (SPD) sicherte außerdem zu, den Hort mit zusätzlichem Personal ausstatten zu wollen, wenn die Schule für das Projekt, bei dem Schüler mit Lern-, oder Sprach- oder sozial-emotionalen Schwierigkeiten in Regelklassen eingegliedert werden sollen, ausgewählt werde. Er erklärte aber auch, dass das Land seiner Ansicht nach viel zu wenig Geld für das ehrgeizige Ziel zur Verfügung stelle. Es dürfe nicht darauf hinauslaufen, dass der zusätzliche Betreuungsaufwand von derselben Anzahl von Lehrern bewältigt werden müsse. In diesem Zusammenhang seien die vom Land eingeplanten drei Millionen Euro für das Projekt eine „Lachnummer“, so Grubert. Kleinmachnow müsse aber trotzdem ein Zeichen setzen.

Damit reagierte Grubert auf Skepsis von Seiten der CDU. Wolfgang Nieter etwa hatte gesagt, es sei „bedauerlich, dass zu wenig Zeit für die Vorbereitung bleibe.“ Unterstützung bekam er dabei vom SPD-Fraktionsvorsitzenden Jens Klocksin. Er fürchtet vor allem, dass krankheitsbedingte Ausfälle im Lehrerkollegium die zusätzlichen Kräfte binden würden. „Unter dem Mäntelchen der guten Absicht dürfen wir keinen noch stärkeren Lehrermangel in Kauf nehmen“, so Klocksin. Axel Mueller von den Grünen wies darauf hin, dass die Ausbildung der benötigten Sonderpädagogen in Brandenburg erst in diesem Jahr anlaufe. Die Kleinmachnower Gemeindevertreter teilen damit die Sorgen ihrer Teltower Kollegen. Dort werden sich voraussichtlich sogar zwei kommunale Schulen bei dem Pilotprojekt bewerben – die „Anne Frank“ und die „Ernst-von-Stubenrauch“. alm