PNN 4.2.12

 

Kreisumlage: Teltow zahlt am meisten

von Thomas Lähns

Kommunen geben gut 77 Millionen an den Kreis

Potsdam-Mittelmark - Mit gut 77 Millionen Euro lässt sich der Landkreis in diesem Jahr von seinen Städten und Gemeinden bezuschussen. Das geht aus einer Abrechnung hervor, die jetzt auf Anfrage der Linken vorgelegt hat. Das meiste Geld reicht die Stadt Teltow an das Landratsamt weiter: Gut neun Millionen Euro. Zweitgrößter Zahler ist Werder (Havel) mit 8,9 Millionen, gefolgt von Kleinmachnow mit 8,8 Millionen. Den niedrigsten Betrag muss in diesem Jahr Buckautal im Amt Ziesar locker machen: Die 500-Seelen-Gemeinde muss knapp 160 000 Euro an den Landkreis abgeben.

Die Kreisumlage wird erhoben, um Aufgaben für die Gemeinden wahrzunehmen. Sie wird auf Basis der Steuereinnahmen der jeweiligen Kommunen und deren Schlüsselzuweisungen vom Land ermittelt und liegt im Landkreis prozentual bei 43 Prozent. Das heißt: Wer mehr Geld einnimmt, muss auch mehr abführen.

Unterm Strich werden die mittelmärkischen Städte und Gemeinden laut Prognosen in diesem Jahr 179 Millionen Euro einnehmen, mehr als ein Drittel dieses Gesamtbetrages entfällt auf Teltow, Werder und Kleinmachnow. Jede dieser Kommunen erwirtschaftet nach Rechnung des Landkreises um die 20 Millionen Euro. Auf eine derart hohe Summe kommen die Ämter in der Peripherie nicht einmal gemeinsam: Niemegk darf 3,8 Millionen auf der Haben-Seite erwarten, Wusterwitz rund 4 Millionen und Ziesar 4,8 Millionen.

Die Kluft zwischen Berliner Umland und Peripherie soll auch in diesem Jahr wieder mit dem Kreisentwicklungsbudget etwas ausgeglichen werden. 750 000 Euro will der Kreis für Bauprojekte in bedürftigen Städten und Gemeinden zur Verfügung stellen. Auf der Sitzung des Kreisausschusses am Donnerstagabend wurde Kritik am neuen Verteilungsmodus geübt: Nach einer Indexberechnung, für die neben der Steuerkraft auch Pendlerströme und Einwohnerstärke eine Rolle spielen, liegen über drei Viertel aller Kreis-Kommunen unter dem Mittelmark-Durchschnitt – und hätten damit Anspruch auf Entwicklungshilfe. Thomas Lähns